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Liefkenshoek Rail Link

In Antwerpen wird zurzeit die Transportkapazität des Hafens ausgebaut, was durch den beträchtlichen Zuwachs des Güterverkehrs seit der Eröffnung des Deurganck Docks erforderlich wurde. Ein wichtiges Projekt im Rahmen dieser Maßnahme ist der Bau des Eisenbahnanschlusses Liefkenshoek, der mit privatem Kapital als PPP-Projekt von der Projektgesellschaft Locorail N. V. hergestellt wird. Diese Gesellschaft setzt sich aus BAM PPP (Niederlande), CFE (Belgien) und Vinci Concessions (Frankreich) zusammen. Bei dem Locorail erteilten Auftrag handelt es sich um einen so genannten DBFM-Auftrag (Design, Build, Finance and Maintain), der die Planung. den Bau und die Finanzierung des neuen Eisenbahntunnels sowie seine Wartung über einen Zeitraum von 38 Jahren umfasst. Der PPP-Vertrag sieht vor, dass der Auftraggeber Infrabel das Infrastrukturbauwerk 38 Jahre lang gegen Zahlung einer jährlichen Bereitstellungsgebühr nutzen darf. Nach Ablauf dieses Zeitraums wird Infrabel der volle Eigentümer des Bauwerks. Die Bauarbeiten für den Eisenbahnanschluss Liefkenshoek hat die Projektgesellschaft Locorail N. V. an das Baukonsortium Locobouw vergeben. Der Bauauftrag umfasst den Bau einer 16,2 km langen zweigleisigen Eisenbahnstrecke, wofür zum einen 4,8 km Aufschüttungen und 4,2 km offene und gedeckelte Einschnitte herzustellen und zum anderen der Beverentunnel zu sanieren und zwei neue Tunnelröhren unter der Scheide und dem Hafen von Antwerpen aufzufahren sind. Etwa 7,6 km der Neubaustrecke liegen auf normalem Bahnbett (Schotter) und ca. 8,6 km verlaufen unterirdisch. Im offenen Bereich werden 2 Düker, 1 Eisenbahn- und 2 Straßenunterführungen sowie ein Aquädukt gebaut. Im geschlossenen Bereich wird der vorhandene 1200 m lange Beverentunnel in Stand gesetzt. Außerdem sind ein 560 m langes Verbindungsbauwerk in Schlitzwandbauweise, zwei parallele 5950 m lange Bohrtunnel, eine 760 m lange Zufahrtsrampe in Schlitzwandbauweise sowie eine Autobahnunterfahrung herzustellen. Die beiden Bohrtunnel haben einen Innendurchmesser von 7,30 m und werden mit zwei Hydroschilden mit einem Durchmesser von 8,32 m aufgefahren. Die Vortriebsarbeiten werden im quartären Sand und Boomschen Ton ausgeführt. Im Bohrtunnel werden 7 Evakuierungsschächte und 13 Querschläge errichtet. Die Bauarbeiten begannen Ende 2008 und sollen im Juli 20 13 abgeschlossen werden. Von 2012 bis 2014 werden die Gleisbau-, Signaleinrichtungs- und Oberleitungsarbeiten in mehreren Abschnitten ausgeführt, sodass die Inbetriebnahme Mitte 2014 erfolgen kann.

 

  • Land: Belgien
  • Region: Antwerpen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-/Stadt-/S-Bahn
  • Bauherr: Infrabel (Netzbetreiber der belgischen Eisenbahnen)
  • Ausführungsplaner: TucRail
  • Prüfer: SECO
  • Bauüberwachung: TucRail
  • Bauausführung: Arge Locobouw: MBG, Belgien/Wayss & Freytag Ingenieurbau AG. NL Benelux/CEI-De Meyer, Belgien/Vinci Construction Grands Projets, Frankreich
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)
  • Anz. Röhre: 2
  • Gesamtlänge: 12 000 m
  • Querschnitt: 54,4 m² (Bohrdurchmesser)
  • Auftragsvolumen: 680 Mio. Euro
  • Bauzeit: Ende 2008 bis Mitte 2013
  • Inbetriebnahme: Mitte 2014