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Route du Nord - Tunnel Stafelter

Der Tunnel Stafelter liegt im Norden Luxemburgs in der Gemeinde Waldhaff und ist der letzte von drei bergmännisch aufzufahrenden Tunneln der Nordstraße („Route du Nord''). Die  „Route du Nord" verbindet die Hauptstadt Luxemburg mit den im Norden des Großherzogtums gelegenen Städten Mersch, Colmar-Berg und Ettelbruck, um zum einen die Stadt Luxemburg vom Durchgangsverkehr in dieser Richtung zu entlasten und zum anderen eine bessere Erschließung der nördlich gelegenen Wirtschaftsregionen zu erzielen. Der Tunnel Stafelter verbindet das Plateau Haeschtreferbierg mit dem Autobahnende der A 7 bei Waldhaff. Er besteht aus zwei parallel verlaufenden, zweispurigen Röhren mit hufeisenförmigem Ausbruchquerschnitt. Am Südportal erhält die in Richtung Luxemburg führende Röhre einen 150 m langen, dreispurigen Aufweitungsbereich zur Aufnahme einer Verzögerungsspur. Der Tunnel unterfährt den Grünewald oberflächennah mit Überdeckungen zwischen 4 und 16 m. Auf einer Länge von ca. 800 m verläuft die nach Luxemburg führende Tunnelröhre unter der Landstraße CR 1 25 nach Walferdange. Die Tunnelröhren werden im Luxemburger Sandstein, einer Formation regelmäßig stark geklüfteter, karbonatisch verkitteter Sande mit eingelagerten Kalksteinbänken, im kombinierten Bagger- und Sprengvortrieb aufgefahren. Aufgrund des oberflächennahen Verlaufes können karstische, sandgefüllte Hohlräume und wechselhafte, sandige Zonen mit sehr geringen Festigkeiten auftreten. Die beiden Tunnelröhren werden über 6 Querschläge miteinander verbunden. Der in Tunnelmitte im Bereich einer Störungszone gelegene Querschlag wird zu einem Notausstieg mit 17 m hohem Rettungsschacht ausgebaut. Die Vortriebsarbeiten erfolgen vom Südportal aus. Die Sicherung besteht im Regelfall aus einer stahlfaserbewehrten Spritzbetonaußenschale mit Bogenausbau und Systemankerung. In Störungszonen erfolgen die Vortriebsarbeiten im Schutze eines Rohrschirmes. Parallel zu den Vortriebsarbeiten wird der Tunnel am Nordportal auf ca. 200 m Länge in offener Bauweise erstellt. Der Innenausbau besteht aus einer überwiegend unbewehrten Innenschale mit einer Schalendicke von 30 cm mit Regenschirmabdichtung.

 

 

  • Land: Luxemburg
  • Region: Luxemburg
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Autobahntunnel
  • Bauherr: Großherzogtum Luxemburg, Administration des Ponts et Chaussees
  • Planer: Luxconsult (Entwurfsplanung)/Müller+Hereth (Ausführungsplanung)
  • Bauausführung: Wayss & Freytag Ingenieurbau AG/Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG/Galère S.A./Félix Giorgetti S.à.r.l./Tralux S.à.r.l.
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Baggervortrieb/Sprengvortrieb
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2 x 1850 m (gesamt), 200 m (offene Bauweise), 6 Querschläge, 1 Rettungsschacht (h = 17m)
  • Querschnitt: 76 bis 115 m²
  • Kosten: ca. 88 Mio. Euro netto
  • Bauzeit: 14. Dezember 2008 bis 31. August 2012
  • Inbetriebnahme: vorauss.  2013