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Abwasserkanal Emscher

Der Abwasserkanal Emscher ist das Kernelement der Umgestaltung des Emscher-Systems. Bis z.um Jahr 2017 wird er als 51 km langes Kanalsystem in Tiefen von bis zu 40 m und mit einem Innendurchmesser von bis zu 2,80 m errichtet. Der Abwasserkanal Emscher verläuft von Dortmund nach Dinslaken. Der Bau des Abwasserkanals ist die Voraussetzung für die ökologische Verbesserung der Emscher. Die Gradiente des Abwasserkanals verläuft überwiegend innerhalb des kreidezeitliehen Mergels bzw. Mergelsteins. Darüber hinaus werden nicht bindige und bindige quartäre sowie tertiäre Sedimente durchfahren. Je nach Schichtenfolge stehen bis zu 4 Grundwasserstockwerke in unterschiedlicher Mächtigkeit und unterschiedlicher Druckhöhe an. Die tieferen Stockwerke führen jeweils gespanntes Grundwasser. Die maximale Druckhöhe liegt etwa 40 m über der Kanalsohle. Die Herstellung des Abwasserkanals erfolgt weitgehend im Rohrvortriebsverfahren. Die großen Querschnitte am westlichen Ende der Trasse werden im Vortrieb mit Tübbingausbau aufgefahren. In Abhängigkeit von den geologischen und geometrischen Randbedingungen kommen weitgehend flüssigkeitsgestützte bzw. erddruckgestützte Vortriebsverfahren zum Einsatz. Bereichsweise sind auch Druckluftvortriebe vorgesehen. Entlang der Trasse werden Schachtbauwerke in Abständen von 600 bis 1200 m mit Tiefen von bis zu 40 m unter Gelände und Durchmessern bis ca. 22 m errichtet. Die Baugruben werden aus dichten Schlitzwänden bzw. Bohrpfahlwänden hergestellt. Teilweise werden die Schächte auch im Vertikalschachtabsenkverfahren errichtet. Die Durchdringungsbereiche zwischen Schachtwand und Vortrieb werden dabei mit einer GFK-Bewehrung versehen, die eine unmittelbare Durchfahrung der Baugrubenwand ermöglicht, sodass auf außen liegende Dichtkörper verzichtet werden kann. Die Schachtbauwerke dienen darüber hinaus zur Aufnahme des Abwassers der zahlreich entlang der Emscher vorhandenen Bäche. Die Einleitungen werden ebenfalls im Rohrvortriebsverfahren hergestellt, wobei sowohl begehbare als auch nicht begehbare Querschnitte zur Ausführung gelangen. Sowohl für den Abwasserkanal Emscher als auch für die seitlichen Anbindungen sind neben den komplizierten geologischen Randbedingungen zahlreiche Unterfahrungen von Bauwerken, Leitungen, Verkehrswegen, Bächen sowie des Emscher-Hauptlaufes zu berücksichtigen. Die Fertigstellung des Abwasserkanals ist für das Jahr 2017 vorgesehen.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Ruhrgebiet zwischen Dortmund und Dinslaken
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Ableitung von Abwässern aus der Emscherregion
  • Bauherr: Emschergenossenschaft
  • Planer/ Ausschreibung/Bauüberwachung: • Dahlem Beratende Ingenieure, Essen • Dorsch Consult, Essen • Emscher Wassertechnik - Lippe Wassertechnik, Essen • Grontmij/AEW Plan, Essen • Hydro Ingenieure, Düsseldorf • Stein & Partner, Bochum • Spiekermann Beratende Ingenieure, Düsseldorf • Weber Ingenieure, Pforzheim
  • Geotechnische Beratung: • ELE Beratende Ingenieure, Essen • Ahlenberg Ingenieure, Herdecke
  • Prüfergemeinschaft: Prof. Duddeck und Partner/Dr.-Ing. Erdmann
  • Bauausführung: Zurzeit in Ausführungsplanung bzw. im Vergabeverfahren
  • Bauweise: ?
  • Vortrieb: Rohrvortriebsverfahren?
  • Anz. Röhren: ?
  • Gesamtlänge: 51 km
  • Querschnitt: DN 1600 bis DN 2800
  • Bauzeit: 2009 bis 2017