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Abwassersammler Heidelberg-Ziegelhausen, Wilhelmsfelder Straße

Der Ort Ziegelhausen liegt bei Heidelberg in einem Tal, in dessen Sohle ein Bach in Richtung Neckar fließt. Die Anwohner von Ziegelhausen haben zum Teil eigene Hauskläranlagen, welche nur noch bedingt funktionieren. Ein Teil der Entwässerung fließt in den Bach. Deshalb wurde ein Sammler benötigt, an den die einzelnen Häuser angeschlossen werden konnten. Der sinnvollste Verlauf der Trasse liegt in der Talsohle teilweise unter dem Bach. Der Einsatz von schwerem Baugerüst zum Verlegen in offener Bauweise schied aufgrund der schwierigen örtlichen Verhältnisse aus. Somit entschied sich die Stadt Heidelberg, das Bauvorhaben in geschlossener Bauweise durchzuführen. Der Baugrund besteht aus losem Sand und Sandsteinplatten mit einer Kantenlänge bis zu 80 cm, zusätzlich steht schnellfließendes Grund- sowie Quellwasser an. Die Vortriebsstrecke von insgesamt 830 m wurde in 4 Teilstrecken, zwei von knapp 100 m, eine von 210 m und eine von 430 m, eingeteilt. Die Strecken verlaufen zum Teil in einer Raumkurve mit einem Radius von ca. 300 m. Die Haltungen haben eine Gesamthöhendifferenz von 50 m, mit einer Steigerung bis zu 9 cm/m. Verlegt wurden 3 m lange Stahlbetonvortriebsrohre. Zum Einsatz kam eine Vortriebsanlage AVN 1200 der Herrenknecht GmbH, welche sich für Langstreckenvortriebe besonders gut eignet, da das Hydraulikaggregat direkt hinter der Maschine angebracht ist. Nur die elektrische Versorgung und die Spülförderleitungen müssen mitgeführt werden. Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse wurde ein Felsbohrkopf verwendet. Die Strecken wurden genau aufgefahren, dabei wurde das Kurvenvermessungssystem der Firma VMT eingesetzt. Die Hausanschlüsse DN 150 wurden ebenfalls in geschlossener Bauweise ausgeführt. Es kam eine speziell entwickelte Hausanschlussmaschine Typ HCMP von Herrenknecht zum Einsatz. Die Maschine wird in den Sammler an die Anschlussstelle gebracht, wo sie verspannt wird. Sie bohrt dann aus dem Vortriebsrohr in Richtung Zielgrube heraus. Die schwierigen Bodenverhältnisse konnten mittels einer Vorabinjektion aus Zement und Bentonit und einem geeigneten Felsbohrkopfbewältigt werden.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Baden-Württemberg
  • Tunnelnutzung: Ver- und Entsorgung
  • Nutzungsart: Abwasser
  • Auftraggeber: Stadt Heidelberg
  • Ausführende: K-Boringen, Roland Spezialbau
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Rohrvorpressung
  • Auskleidung: Stahlbetonrohre
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 830 m
  • Querschnitt: Abwassersammler DN 1200, Hausanschlüsse DN 150
  • Bauzeit: September 1995 bis Oktober 1996