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Altstadttunnel Arnsberg

Das anstehende Gebirge besteht aus einer Wechsellagerung von festen bis harten Kalksteinen und kalkigen Tonschiefern und Mergelschiefern. Das Gebirge ist gering wasserdurchlässig, die Wasserzutritte während des Vortriebs waren dementsprechend. Für den Entwurf, die Planung und die Bauüberwachung beim Tunnelbau sowie die gesamte Projektsteuerung wurde die Ing.-Gesellschaft Prof. Dr.-Ing. B. Maidl+ Dipl.-Ing. R. Maidl beauftragt. Das Regelprofil des Tunnels für den zweispurigen Bereich weist eine lichte Breite von 9,50 m aus, mit einem hufeisenförmigen Querschnitt und flacher Sohle. Der Ausbruchquerschnitt beträgt ca. 85 m². Das Profil in den Portalbereichen für den vierspurigen Bereich hat eine endgültige Breite von 14,50 m (im Ausbruchzustand bis zu 17 m) und ein Sohlgewölbe. Der Ausbruchquerschnitt in diesen Bereichen beträgt bis zu 165 m². Der Übergang vom zweispurigen auf den vierspurigen Querschnitt verläuft kontinuierlich. Das Längsgefälle des Tunnels beträgt 2,2 %. Die maximale Überlagerung des Tunnels beträgt 37 m und nimmt im Portalbereich bis auf 7 m ab. Der Tunnel wurde steigend vom Westportal aus vorgetrieben. Als Ausbruchverfahren wurde ein kombinierter Spreng-/ Fräsvortrieb gewählt. Bedingung der Ausschreibung war eine Querschnittsunterteilung mit vorlaufender Kalotte und nachfolgendem Strossen- und Sohlausbruch. Die Vortriebsarbeiten erfolgten durch die Firma Beton- und Manierbau nach den Kriterien der Spritzbetonbauweise. Die Sicherung, bestehend aus Spritzbeton, Ausbaubögen, Baustahlgitter und Gebirgsankern, wurde entsprechend den Ausbruchklassen festgelegt. Die Spritzbetondicke betrug 15 bis 30 cm, die Ankerlänge 4 bis 6 m und die Abschlagslänge 1,0 bis 2,5 m. Der Tunnel erhielt zur Abdichtung ein System aus Schutzvlies und Kunstoffdichtungsbahn. Der Anschluss an das Sohlgewölbe bzw. die seitlichen Betonwiderlager erfolgte über längslaufende Fugenbänder. Zum Glätten der Spritzbetonoberflächen wurde ein Abdichtungsträger aus 3 cm Spritzbeton aufgebracht. Die anfallenden Gebirgswässer werden über seitlich geführte Drainagen abgeführt, die unabhängig von der Fahrbahnentwässerung in die Vorflut eingeleitet werden. In die Tunnelschale wurde eine konstruktive Mindestbewehrung aus Listenmatten eingebaut. Je Regelblock waren dies ca. 6 t Bewehrung. Die Anforderungen an den Beton für die Innenschale entsprachen einem Beton der Festigkeitsklasse B 25. Die Ausschalfrist für die Innenschale betrug 12 Stunden. Die einzelnen Betonierabschnitte hatten eine Länge von 10m. Die eingesetzte Stahlschalung mit einem Gesamtgewicht von ca. 120 t war selbstfahrend und vollhydraulisch ausgestattet. Durch Einfügen einzelner Elemente war der Schalwagen aufweitbar, und so war damit auch der vierspurige Ausbau möglich.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Straßentunnel
  • Auftraggeber: Stadt Arnsberg
  • Planer: Ing.-Gesellschaft B. Maidl+ R. Maidl
  • Ausführende: Beton- und Monierbau GmbH
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 355 m
  • Querschnitt: 85 m²-165 m²
  • Herstellkosten: 31,6 Mio. DM
  • Bauzeit: November 1992 bis Juni 1995
  • Fertigstellung: September 1995