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Dietershantunnel

Der 7345 m lange Dietershantunnel liegt am nördlichen Stadtrand von Fulda. Er durchquert nordwärts die anstehenden Buntsandsteinformationen des Gerzberges zwischen Fulda- und Haunetal in Tiefenlagen von 15 bis 85 m und unterfährt dabei zweimal die Bundesautobahn A 7. Der Tunnel wurde in zweischaliger Bauweise hergestellt. Der Vortrieb erfolgte nach Spritzbetonbauweise im Sprengbetrieb von beiden Tunnelportalen aus. Die Sicherung wurde überwiegend in Nassspritzbeton mit 10- 25 cm Dicke und 1-2 Lagen Baustahlgewebe sowie SN-Ankern ausgeführt. Die bewehrte Innenschale wurde in 40 cm dickem, wasserundurchlässigem WU-Beton hergestellt. Nur in Bereichen mit stark aggressivem Bergwasser erhielt der Tunnel eine Folienabdichtung in Gewölbe und Sohle. Die Einbauzeit des Spritzbetons ließ sich durch das gewählte Nassspritzverfahren bei einem Abschlag von 2 m von etwa 150 auf 40 min verkürzen. Mit den Bauarbeiten für den Dietershantunnel wurde im Mai 1983 begonnen. Der Kalottenvortrieb wurde im Dezember 1985 nach 28 Vortriebsmonaten abgeschlossen. Die Rohbauarbeiten wurden im April1987 beendet. Es wurde ein gestaffelter Vortrieb gefahren, unterteilt in Kalotte und Strosse sowie Aushub und Einbau der Sohle. Der Kalottenvortrieb mit etwa 60 m² Ausbruchquerschnitt eilte dem Strossenabbau ca. 100 bis 150m voraus und bestimmte die Vortriebsleistung. Die Bewetterung erfolgte bis etwa 1800 m Vortriebslänge jeweils von den Portalen her. Dann wurden die sogenannten Funkbohrungen erreicht, die für die Funkeinrichtungen des späteren Bahnbetriebs eine Verbindung zur Geländeoberfläche herstellen. Diese Funkbohrungen wurden mit einem größeren Durchmesser hergestellt und konnten damit für die Bewetterung und später im Bahnbetrieb als Druckluftentlastungsöffnungen genutzt werden. Der eingesetzte Schalwagen war aufweitbar. Somit ließen sich alle Gewölbe mit den verschiedenen Nutzquerschnitten herstellen.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Hessen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Zweigleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
  • Auftraggeber: Deutsche Bahn AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Stahlbeton (WU-Beton)
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 7345 m
  • Querschnitt: 120-150 m²
  • Herstellkosten: 165 Mio. DM
  • Bauzeit: 1983-1987 (48 Monate)
  • Fertigstellung: 1987