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Escherbergtunnel

Westlich von Hildesheim, im Hildesheimer Wald gelegen, liegt der Escherbergtunnel. Er setzt sich von Norden kommend aus den Bereichen

  • 105 m offene Bauweise,
  • 253 m bergmännische Bauweise,
  • 561 m offene Bauweise,
  • 2618 m bergmännische Bauweise und
  • 150 m offene Bauweise zusammen.

Die maximale Firstüberdeckung beträgt 92 m. Der nördliche Abschnitt des Tunnels befindet sich im Mittleren und Unteren Muschelkalk. Außerdem wird eine Quartär-Tertiärmulde durchörtert. Weiter südlich wird nahezu die gesamte Schichtenfolge des Buntsandsteins unter schwierigen Bedingungen durchfahren. Der Bergwasserspiegel war bereichsweise in Firsthöhe des Tunnels. Als Bauverfahren wurde die Spritzbetonbauweise gewählt. Der größte Teil des Tunnels wurde steigend von Norden nach Süden aufgefahren. Erst später folgte ein fallender Gegenvortrieb. Im nördlichen wie im südlichen Abschnitt wurde mit jeweils zwei vorauseilenden Ulmenstollen, welche für die in ca. 30 m nachfolgende Kalotte das Widerlager bildeten, vorgetrieben. Der Ausbruch im Normalbereich des Tunnels erfolgte im Kalottenvortrieb. Die Stahlbetoninnenschale wurde in 35 bis 40 cm Dicke ausgeführt. Eine Außenabdichtung aus ECB-Folie mit darunterliegender Drainmatte und Vlies schützt das Tunnelgewölbe gegen Sickerwasser. Drei Abschnitte des Tunnels wurden wegen geringer Überdeckung und vorhandener Gebirgsbeschaffenheit in offener Bauweise hergestellt. Der Tunnelquerschnitt wurde in die Betonierabschnitte Fundamente und Gewölbe aufgeteilt. Die Einzelabschnitte von jeweils 11 m Länge wurden in einem Taktverfahren mit getrennt verfahrbaren Innen- und Außenschalungen hergestellt. Auf den Gewölbebeton wurden Abdichtung, Schutzbeton und eine Filterschicht aufgebracht. Anschließend wurden die Baugruben im Querschnitt gleichmäßig verfüllt und das Gelände seiner ursprünglichen forstwirtschaftlichen Nutzung wieder zugeführt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Niedersachsen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Zweigleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
  • Auftraggeber: Deutsche Bahn AG
  • Bauweise: Offen/Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton (Stahlbeton)
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 3687 m
  • Querschnitt: 120-150 m²
  • Herstellkosten: 140 Mio.DM
  • Bauzeit: 1984-1988 (44 Monate)
  • Fertigstellung: 1988