Fernbahntunnel Berlin, Projektlos 3, Rampenbauwerk im Senkkastenverfahren
Die Durchquerung der Stadt in Nord-Süd-Richtung im zentralen Bereich ist ein wichtiger Bestandteil für die "Bahnstadt" Berlin. Für die Fern- und Regionalbahn wird hier ein 3,5 km langer Tunnel aufgefahren. Im Bereich südlich des Landwehrkanals wird anschließend an den bergmännischen Tunnel ein 230 m langer Bereich des Rampenbauwerkes in Senkkastenbauweise erstellt. Hierzu wurden 6 Senkkästen (Caissons) mit Abmessungen bis zu 60 m Breite, 38 m Länge, 16 m Höhe (und einem Gewicht von ca. 28 000 t) in einem Abstand von 1,5 m hergestellt und nacheinander abgesenkt. Die Absenktiefe beträgt bis zu 23 m. Für den Absenkvorgang wurden die Senkkästen mit temporären Stahlwänden quer zur Gleisachse ausgerüstet, welche nach dem Absenkvorgang und dem Lückenschluss wieder demontiert wurden. Der Lückenschluss erfolgte im Schutze von Schlitzwänden und Dichtsohlen zwischen den Senkkästen. Die durchschnittliehe Absenkleistung des größten Senkkastens betrug, bei einem zu fördernden Bodenvolumen von 2300 m³ pro Meter Absenktiefe, ca. 0,30 m pro Arbeitstag. Der mit 1500 m³ Festmasse pro Meter Absenktiefe um ca. 1/3 kleinere Senkkasten N r. 6 wurde nach der Installation zusätzlicher Pumpen mit einer Tagesleistung von ca. 0, 70 m pro Arbeitstag abgesenkt. Zur Unterstützung des Absenkvorgangs wurden die Senkkästen mittels Erdauflast ballastiert. Auf einer zusätzlichen Wasserballastierung im Inneren des Senkkastens während des Absenkbetriebes konnte verzichtet werden. Zusätzlich zu der Ballastierung wurde zur Überwindung der Reibungskräfte aus dem anstehenden Boden ein 8 cm dicker Schmierspalt rings um den Senkkasten ausgebildet. Dieser wurde permanent während des Absenkvorganges mit einem Bentonit -Schwerspatgemisch verpresst. Für die Reduzierung der Reibungskräfte und für die Steuerbarkeit der Senkkästen hat sich dieser Schmierspalt positiv ausgewirkt. Kurzfristig aufgetretene Abweichungen von der Soll-Lage konnten mittels gezielter Spülungen ausgeglichen werden. Die Absenkgenauigkeit in der Höhe und der Lage betrug unter 5 cm. Die Vorgabewerte der Absenk- und Bautoleranz von 15 cm wurden nicht ausgeschöpft.
- Land: Deutschland
- Region: Berlin
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Fern- und Regionalbahn
- Auftraggeber: Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Deutsche Bahn AG
- Bauweise: Offen
- Vortrieb: Senkkastenverfahren
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: 230 bm
- Außendurchmesser: 8,93 m
- lnnendurchmesser: 7,85 m
- Bauzeit: 1995 bis 2004