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Nord-Süd Stadtbahn Köln, Gesamtübersicht und Baustufe 1

Zur Netzergänzung und zur Entlastung des vorhandenen Innenstadttunnels realisiert die Kölner Verkehrs-Betriebe AG die Nord-Süd Stadtbahn. Die Strecke soll die Erschließung von Altstadt und Südstadt verbessern und die südlichen Stadtteile mit einer schnellen, komfortablen Verbindung an den Bereich Innenstadt/Hauptbahnhof anbinden. Die geplante Stadtbahn schließt am Breslauer Platz an die bestehende unterirdische Strecke an, unterquert bauliche Anlagen von Hauptbahnhof, Wallraf-Richards-Museum/ Museum Ludwig, Philharmonie, Alter Markt, Cäcilienstraße, Waidmarkt und verläuft der Severinstraße folgend bis zur Banner Straße (1. Baustufe). Die Strecke ist rd. 3900 m lang. Davon verlaufen rd. 3600 m unterirdisch, ca. 150 m entfallen auf die Rampe und etwa 110 m auf die oberirdische Haltestelle Marktstraße. Die Sonderbauwerke und die unterirdischen Haltestellen werden zum größten Teil innerhalb abgedeckelter Tertiärbaugruben gebaut. Die hierfür erforderlichen Schlitzwandarbeiten erfolgten im Jahr 2004/ 2005. Die Herstellung der Tunnel erfolgte in zwei Abschnitten. Im nördlichen Abschnitt wurden zwei jeweils ca. 120 m lange Tunnelröhren mit einem Innendurchmesser von 5,70 m mittels einer Schildvortriebsmaschine hergestellt. Im südlichen Abschnitt erfolgte die Herstellung der Tunnelröhren mit einem Innendurchmesser von 7,30 m auf einer Länge von rd. 2700 m mittels zweier Schildvortriebsmaschinen. Im Abschnitt Nord betrug der durchschnittliche tägliche Vortrieb 6,50 m, im südlichen Abschnitt 9,70 m. Mehrere Bauwerke wurden hierbei von den Schildvortriebsmaschinen durchfahren. Hierfür wurde im Zuge des Baus der Schlitzwände Glasfaserbewehrung verwendet. Im nördlichen Bereich wurden auf einer Länge von rd. 100 m die Philharmonie sowie das Museum Ludwig unter Druckluft bergmännisch unterfahren. Im südlichen Bereich kommen umfangreiche Vereisungsmaßnahmen zur Herstellung von Querschlägen und Längsvortrieben zur Anwendung. Aufgrund der inhomogenen Bodensituation im Bereich der Kölner Altstadt (Alter Rheinarm, Römischer Hafen) mit Auffüllungen bis zu einer Mächtigkeit von 14 m waren umfangreiche Gebäudesicherungsmaßnahmen (Hochdruckinjektionen, Feststoffeinpressungen und Kompensationsinjektionen) erforderlich. Mit der Inbetriebnahme ist im Jahr 2012 oder 2013 zu rechnen.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Stadtbahn
  • Bauherr: Kölner Verkehrs-Betriebe AG
  • Projektsteuerung/Bauoberleitung: Ingenieurgemeinschaft PNS • Schüßler-Plan • Obermeyer
  • Planer: Zerna Ingenieure GmbH, Schüßler-Plan, Pirlet & Partner Baukonstruktionen Ingenieurgesellschaft mbH • PSP Beratende Ingenieure, Jessberger, Iproplan
  • Bauüberwachung Rohbau: Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Ingenieurgemeinschaft IBS • Zerna Ingenieure GmbH • PSP beratende Ingenieure für Tunnelbau, Grund- und Ingenieurbau • Erdbaulaboratorium Essen (ELE)
  • Bauausführung Rohbau: Arge Los Nord: Hochtief Construction AG • Keller Grundbau GmbH • Brückner Grundbau GmbH • Bauer Spezialtiefbau GmbH; Arge Los Süd: Bilfinger Berger AG • Wayss + Freytag AG • Ed. Züblin AG
  • Bauweise: Offen/Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)/Deckelbauweise
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge/Ortbeton
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 4,0 km
  • Bauzeit: 2006-2013