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Nord-Süd Stadtbahn Köln, Sonderbauwerke

Bauwerk Bechergasse Das Bauwerk Verflechtungsstrecke Bechergasse ist das nördlichste Bauwerk des Bauloses Süd. Hier verzweigen sich die von der Haltestelle Rathaus kommenden zwei Gleise in vier Gleise, die zum Breslauer Platz bzw. zur Haltestelle Dom/ Hauptbahnhof führen. Daher muss eine Verbindung zwischen den Tunnelröhren auf etwa 90 m Länge hergestellt werden. Wegen der Lage des Bauwerks unterhalb des Grundwasserspiegels ist zu dessen Herstellung eine Sicherung gegen eindringendes Grundwasser erforderlich. Zur Herstellung des Bauwerks wurden vorlaufend Gebäudesicherungen auf der westlichen Seite der Bechergasse und vor der östlichen Straßenseite durchgeführt, die zugleich auch zur Abdichtung der unterirdischen Baustelle gegen Eindringen von Grundwasser dienen. Eine dreifach überschnittene Bohrpfahlwand im südöstlichen Bereich wurde ebenso von der Oberfläche aus hergestellt wie der Düsenstrahlkörper des südlichen Dichtschotts. Die übrigen Sicherungsmaßnahmen wie die in Kavernen einbetonierte Abfangeplatte über der nördlichen Hälfte des Bauwerks und die Rohrschirme und Kompensationsbohrungen wurden aus den beiden Baugruben in der Bechergasse bzw. vor dem Hotel Residence hergestellt. Im Anschluss an diese Vorabmaßnahmen wurden beide Tunnelröhren von Süden kommend aufgefahren, die Maschinen wurden im Kurt-Hackenberg -Platz geborgen und abtransportiert. Ebenfalls von der Baugrube Kurt-Hackenberg-Platz aus wurden unterhalb der Tunnelröhren große Vereisungslanzen unter der Sohle des späteren Bauwerks gebohrt, die bis in das südliche HDI-Dichtschott reichen. Parallel wurden stabilisierende Teile des späteren Bauwerks in den Röhren hergestellt, nämlich die C-Schalen aus Ortbeton. Durch Aufgefrieren des Eiskörpers entstand eine temporäre geschlossene Wanne im Untergrund, in die kein Grundwasser mehr nachtließen kann. Die südliche Schlitzwand in der Baugrube Kurt-Hackenberg- Platz wurde zwischen den Röhren aufgeschnitten und die Außenkontur des künftigen Verflechtungsbauwerks wurde in mehreren Teilvortrieben ausgebrochen. Der Ausbruchquerschnitt wurde unmittelbar hinter dem voranschreitenden Ausbruch des Bodens mit Spritzbeton gesichert. Im Anschluss wurden die nun seitlich sichtbaren Tübbingröhren aufgeschnitten. In den so entstandenen Hohlraum wurden die C-Schalen auf West- und Ostseite im konventionellen Ortbetonbau mit dem Verflechtungsbauwerk verbunden. Gleiswechsel Waidmarkt Am 3. März 2009 brachen in das Sonderbauwerk Waidmarkt große Mengen an Baugrund ein. Im Zuge dieses Einbruchs stürzte das historische Archiv der Stadt Köln ein und zwei Menschen verloren ihr Leben. Die Ursache bzw. die Ursachen des Unglücks sind derzeit noch unbekannt. Aufgrund dieser Tatsache ist ein Sanierungsverfahren und damit die Auswirkung auf den Inbetriebnahmetermin noch unbekannt. Es wird davon ausgegangen. dass die 1. Baustufe ggf. erst 2013 in Betrieb genommen werden kann.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Stadtbahn
  • Bauherr: Kölner Verkehrs-Betriebe AG
  • Projektsteuerung/Bauoberleitung: Ingenieurgemeinschaft PNS: Schüßler-Plan • Obermeyer
  • Planer: Zerna Ingenieure GmbH, Schüßler-Plan, Pirlet & Partner Baukonstruktionen Ingenieurgesellschaft mbH • PSP Beratende Ingenieure, Jessberger, Iproplan
  • Bauüberwachung Rohbau: Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Ingenieurgemeinschaft IBS: Zerna Ingenieure GmbH • PSP beratende Ingenieure für Tunnelbau, Grund- und Ingenieurbau • Erdbaulaboratorium Essen (ELE)
  • Bauausführung Rohbau: Arge Los Nord: Hochtief Construction AG • Keller Grundbau GmbH • Brückner Grundbau GmbH • Bauer Spezialtiefbau GmbH; Arge Los Süd: Bilfinger Berger AG • Wayss + Freytag AG • Ed. Züblin AG
  • Bauweise: geschlossen
  • Vortrieb: Baggervortrieb
  • Gesamtlänge: 90 m + 50 m
  • Bauzeit: 2005 -