S-Bahn Rhein-Main, Baulos 15, Mainquerung
Das Baulos 15 - Mainquerung - kreuzt den Main bei Strom-km 36,4 und umfasst den zweigleisigen Tunnelabschnitt unter dem Main. Die durch die vorgegebene Gradienten- und Trassenführung geringe Überdeckung zwischen Tunneldecke und Flusssohle von nur knapp 4 m sowie der stark wasserführende, klüftige Tertiärhorizont führten zur Entscheidung für das Einschwimm- und Absenkverfahren. Das Verfahren sah vor, in Baudocks am nördlichen und südlichen Mainufer zwei Tunnelteile mit Längen von 61,50 m bzw. 62,00 m als Schwimmkörper herzustellen und nach dem Fluten der Docks in eine zuvor gebaggerte Rinne quer zum Main einzuschwimmen, abzusenken und zusammenzukoppeln. Die Baudocks wurden nach dem Einschwimmvorgang wieder zum Main hin abgeschottet, gelenzt und als Baugruben für die Herstellung der Uferbauwerke und der Wehrkammern vertieft. Die Schwimmteile im Fluss wurden hinterfüllt und überschüttet; das Mainbett wurde wiederhergestellt. Der Baugrund im Bereich der Baugruben setzte sich aus jungen Auffüllungen, quartären Flussablagerungen, jungtertiären marinen Ablagerungen und altteritären Süß- und Brackwasserablagerungen (Glimmersande) zusammen. Die vom Frankfurter Innenstadtbereich her bekannten tertiären Tone und Kalksteinbänke (Hydrobienschichten bzw. Frankfurter Ton) fehlten völlig. Das Tunnelbauwerk verläuft vollständig in den Cerithienschichten aus stark klüftigen und mit Schluffen durchsetzten Kalkschichten, die gespanntes Grundwasser führen.
- Land: Deutschland
- Region: Hessen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: S-Bahn
- Auftraggeber: Deutsche Bahn AG
- Bauweise: Offen
- Vortrieb: Einschwimm-/Absenkverfahren
- Gesamtlänge: 265 m
- Länge der Schwimmkörper: 61,50 und 62,0 m
- Bauzeit: Nov. 1980 bis Sept. 1983





