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Sammler Ost, Hamburg, Abschnitt Mitte, 1. Bauabschnitt Süd

Das Pumpwerk Ölmühlenweg in Hamburg-Wandsbek mit dazugehöriger Druckrohrleitung wurde 1968 in Betrieb genommen. Es fördert das Schmutzwasser der nordöstlichen Ortsteile Hamburgs und angrenzender Gemeinden mit einem Einzugsgebiet von 350 000 Einwohnern. Die Leistungsgrenze ist inzwischen erreicht. Um die Gefahr von Überläufen in die Gewässer zu vermeiden und um das Abwasser im Freispiegelgefälle dem Klärwerk zuführen zu können, wird das Transportsiel Sammler Ost gebaut. Das 3280 m lange Bauwerk entsteht im unterirdischen Rohrvortrieb in Tiefen von ca. 10 bis 20m im Stadtteil Hamburg- Horn, einem innerstädtischen Wohngebiet. Zum Einsatz kamen zwei Tunnelbohrmaschinen. Der größte Teil der Strecke wurde mit einer Tunnelbohrmaschine im Schildvortrieb mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust hergestellt. Aufgrund von planmäßig vorhandenen künstlichen Stahlhindernissen im Vortriebsquerschnitt ist der andere Teil der Strecke mit einem offenen Haubenschild unter Druckluftstützung vorgetrieben worden. Für den Ausbau werden einteilige Stahlbetonrohre (Fertigteile) verwendet, die je nach Vortriebsmaschine eine Wanddicke von 18 bzw. 22 cm, Einzellängen zwischen 3,0 bis 4,0 m und eine Mindestbetonfestigkeitsklasse von C 45/55 mit hohem Widerstand gegen chemischen Angriff besitzen. Die längste Haltung, die an einem Stück vorgetrieben wurde, betrug 1042 m. Aufgrund der betonangreifenden Sielatmosphäre sind die Rohre werkseitig mit einem Inliner aus PEHD versehen. Als Start- und Zielbaugruben kamen polygonale Betonschlitzwände mit einer in die Schlitzwände rückverankerten Unterwasserbetonsohle zur Ausführung. Der Baugrund ist in Marsch (Elbtal) und Geest zu unterscheiden. In der Marsch stehen oberflächennah Weichschichten aus Klei, Mudde und Torf an, die von eiszeitlichen Sanden unterlagert sind. Im Bereich der Geest stehen im Schichtenaufbau und in der Schichtenmächtigkeit stark wechselhafte Bodenschichten aus Geschiebeböden (Mergel, Lehm), Sanden, Beckenablagerungen sowie Findlinge an. Der Grundwasserhorizont befindet sich zwischen 2,0 und 3,5 m unter GOK. Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten werden an insgesamt 7 Stellen Betonrohre als Flötenschächte auf den Tunnelquerschnitt im Absenkverfahren abgesetzt und unter Druckluft an besondere Vortriebsrohre mit Stahlmantel angeschweißt. Diese Schächte dienen als Kontrollschächte des späteren Abwassersammlers. In den 7 Start-/ Zielbaugruben werden Betriebsschächte aus Stahlbeton mit gemauertem Klinkergerinne als Betriebs- und Umlenkungsschächte hergestellt. Der Abwassersammler soll nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts im Herbst 2010 in Betrieb gehen und das Pumpwerk Ölmühlenweg ersetzen.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Hamburg
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Abwassertransportsammler
  • Bauherr: Hamburger Stadtentwässerung
  • Planer/Ausschreibung/Bauüberwachung: Hamburger Stadtentwässerung
  • Bauausführung: Arge Sammler Ost: Ed. Züblin AG, Direktion Tunnelbau/Züblin Spezialtiefbau GmbH
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)?
  • Auskleidung: Stahlbetonrohre?
  • Anz. Röhren: 7?
  • Gesamtlänge: 3280m
  • Querschnitt: 1,80 m (Durchmesser, innen); 2,16 m/2,24 m (Durchmesser, außen)
  • Kosten: rd. 15 Mio. Euro
  • Bauzeit: 2006 bis Ende 2009
  • Inbetriebnahme: 2010