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Stadtbahn Bensberg-Mitte

Die Strecke der Stadtbahnlinie 1 endete seit ihrer Eröffnung im Jahre 1906 vor den Toren von Bensberg. Die Ortsmitte konnte bisher nur durch relativ unattraktive Umsteigevorgänge mit Bussen erreicht werden. Mit dem nun gebauten Streckenabschnitt wird das Ortszentrum von Bensberg direkt an das Kölner Stadtbahnnetz angeschlossen. Das insgesamt 487 m lange Baulos gliedert sich im Wesentlichen in drei verschiedene Bereiche. Der erste Bereich ist ein ca.100 m langer zweigleisiger Streckenabschnitt, der in offener Bauweise erstellt wurde. Im Anschluss daran folgt auf ca. 240 m Länge ein bergmännisch aufgefahrener zweigleisiger Streckenabschnitt. Der dritte Bereich ist ein ca. 120 m langer Bahnhof mit Mittelbahnseig und Tiefgarage, der ebenfalls in offener Bauweise hergestellt wurde. Der in der Spritzbetonbauweise erstellte bergmännische Tunnel weist eine Überdeckung zwischen 2,5 und 4,5 m auf. Der Ausbruchquerschnittweitet sich von66 m² am Ende der offenen Bauweise bis auf 130 m² am Beginn der Haltestelle auf. Zur Begrenzung des maximalen Ausbruchquerschnitts auf 45 m² wurde ein einhüftiger Ulmenstollenvortrieb gewählt. Im Aufweitungsbereich war aufgrund der Größe des Ausbruchquerschnitts ein 3. Teilausbruch erforderlich. Dieser durfte allerdings aus statischen Gründen erst nach Einbau der Innenschale in den ersten beiden Teilausbrüchen aufgefahren werden. Der Spritzbeton hat eine Stärke von 25 cm bzw. 20 cm im Ulmenstiel. Etwa in der Mitte des bergmännischen Abschnitts musste ein Geschäftsgebäude teilweise unterfahren werden, wobei der Abstand zur Tunnelleibung nur 1 m betrug. Zur Vermeidung von unverträglichen Setzungen der anstehenden Bebauung wurden hierzu aus dem Vortrieb heraus zwei vorauseilende Bohrrohrschirme mit je 29 Stahlrohren (Ø 14 cm, Wandstärke t = 2 cm, Länge 12,5 m) hergestellt. Nach dem Injizieren und Verfüllen der Rohre konnte der Vortrieb unter dem Schutz des Rohrschirmes erfolgen. Der endgültige Ausbau erfolgte in WU-Beton-B35, der durch ein Trennvlies von der Außenschale getrennt ist. Die 25 Einzelblöcke konnten dabei in der klassischen Sohle-Gewölbe-Bauweise erstellt werden. Die Querschnitte der daran anschließenden 6 Blöcke mussten kontinuierlich aufgeweitet werden. Hierzu war der Einsatz eines vollhydraulischen Schalwagens mit einer Spreizvorrichtung der Schalhaut notwendig. Der dritte Bereich (9 Blöcke) mit den größten Querschnitten ist schließlich in jeweils zwei Abschnitten erstellt worden. Hierbei musste bereits nach Vollendung des ersten Teilausbruchs die halbe Innenschale mit Mittelwand (6 Blöcke) bzw. provisorischen mittigen Stahlstützen (3 Blöcke) hergestellt werden. Der Schalwagen wurde hierfür mit Sonderteilen bestückt. Die Fertigstellung der Innenschale erfolgte dann nach Durchführung des zweiten Teilvortriebs.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Stadtbahn
  • Auftraggeber: Kölner Verkehrsbetriebe AG, Stadt Bergisch Gladbach, Stadtbahngesellschaft Rhein- Sieg m.b.H.
  • Planer: Prof. Dr.-Ing. B. Maidl Ingenieurgesellschaft mbH
  • Ausführungsplanung: Ed. Züblin AG
  • Ausführende: Ed. Züblin AG
  • Bauweise: Offen/Geschlossen
  • Vortrieb: Deckelbauweise/Baggervortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 487 m (inklusive 1 Station)
  • Querschnitt: 66 bis130 m² (bergmännischer Tunnel)
  • Herstellkosten: 34 Mio. DM
  • Bauzeit: 1997 bis 1999
  • Fertigstellung: 1999