Stadtbahn Bielefeld, Baulos 2312, Jöllenbecker Str.
Unter Berücksichtigung der besonderen geologischen Randbedingungen (Lage im festen Tonstein, günstiges Primärspannungsverhalten), der hohen Überdeckung (> 1 d) und der städtebaulichen Situation lag es nahe, den Versuch einer "einschaligen Bauweise" zu unternehmen. In Abstimmung mit dem Zuschussgeber und den beteiligten Gutachtern wurden ein 104 m langer Streckenteil ausgewählt, die entsprechenden Vorgaben formuliert und als Teil der Ausschreibung dem Wettbewerb unterworfen. Die "einschalige Bauweise" besteht aus zwei Lagen, wobei die äußere Lage der Spritzbetonaußenschale der Verbundbauweise entspricht. Darauf wurde eine fugenlose Ergänzungsschale im Nassspritzverfahren aufgebracht. Diesem Spritzbeton der Güte B 25 wurden 70 kg Stahlfasern (Typ Wirecon, Ø 0,6 mm, l= 24 mm) pro m³ Beton beigemischt. Zur Abbindebeschleunigung des Betons und zur Verbesserung der Wasserundurchlässigkeit wurden je zur Hälfte der Versuchsstrecke zwei verschiedene Wege beschritten: Einmal wurde dem Beton synthetisches, pulverförmiges Siliciumdioxyd (14 kg/m³), im anderen Falle flüssiges Aluminat als Beschleuniger (19 kg/m³) und zusätzlich Microsilica (20 kg/m³) in einer Suspension zugegeben. Um eine fugenlose Schale zu gewährleisten, wurde der Stahlfaserspritzbeton kontinuierlich fortschreitend aufgebracht. Die Arbeiten wurden durch zahlreiche Eignungs- und Güteprüfungen begleitet. Die Versuchsstrecke erhielt eine Stahlbetonsohle, als Vorsorgemaßnahme für eine bei Bedarf später einzubauende Ortbetoninnenschale.
- Land: Deutschland
- Region: Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Stadtbahn Bielefeld
- Auftraggeber: Stadt Bielefeld, Tiefbauamt
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Sprengvortrieb
- Auskleidung: Spritzbeton mit Stahlfasern; optional eine Ortbetoninnenschale
- Anz. Röhren: 2?
- Gesamtlänge: 123 + 478 = 601 m
- Querschnitt: bergmännisch 2 x 38 m²
- Herstellkosten: 24,5 Mio. DM
- Bauzeit: 29. 01.1987 bis 28.11.1989
- Inbetriebnahme: April1991







