Stadtbahn Bochum Baulos F1
Das Baulos F 1 in der Bochumer Innenstadt wurde im Zuge der Stadtbahnlinie U 21 (Bochum-Gelsenkirchen) gebaut. Das Baulos bestand aus 2 bergmännisch in der Spritzbetonbauweise aufgefahrenen eingleisigen Streckentunneln mit einer Gesamtlänge von 1276 m, dem Bahnhof Lohring und einer 110 m langen Rampe. Der Bahnhof wurde als einer der ersten in Deutschland ohne sichtbehindernde Pfeiler gebaut. Die beiden 20 und 60 m langen Bahnhofsköpfe und die Rampe wurden in offener Bauweise, die 95 m lange Bahnhofshalle Lohring gemäß einem Sondervorschlag der Arbeitsgemeinschaft in geschlossener Bauweise ausgeführt. Die Einzeltunnel wurden von einem vorab abgeteuften, mit Spritzbeton ausgekleideten Anfahrschacht mit 20,20 m Tiefe vorgetrieben. Das Lösen des Gebirges erfolgte mit einer Teilschnittmaschine bei einer Abschlaglänge von 1,50 m. Die bis zu 18 m tiefen Baugruben für die beiden in offener Bauweise hergestellten Bahnhofsköpfe wurden mit einem Bohrträgerverbau gesichert. Der sukzessive Aushub und Ankereinbau sowie die Herstellung der Bauwerke in Stahlbeton erfolgen unter Stahlhilfsbrücken im Straßenbereich. Die 95 m lange Bahnhofshalle mit einem Ausbruchquerschnitt von 200 bis 225 m² wurde in geschlossener Bauweise aufgefahren. Aufgrund der Geologie, Geometrie, der geringen Überdeckung von minimal 3,80 m unter der befahrenen Straße und der benachbarten Bebauung wurde der Bahnhof in Teilquerschnitten mit vorauseilenden Ulmenstollen hergestellt. Die Kernkalotte mit 12 m Abwicklungslänge wurde wiederum in weitere Teilausbrüche aufgeteilt. Die Abschlagslänge betrug 1,0 m. Die Außenschale bestand aus 28 cm Spritzbeton mit zweilagiger Bewehrung und Ausbaubögen TH 21 und TH 13. Für den Vortrieb der Bahnhofshalle waren Spritzbetonfrühfestigkeiten von 20 N/mm² nach 12 h erforderlich. Durch eine spezielle Rezeptur und einen alkalifreien Erstarrungsbeschleuniger konnten sie zielsicher erreicht werden. Die maximalen Setzungen betrugen nur 58 mm nach Abschluss des Vortriebes. In der Regel lagen sie jedoch unter 38 mm. Die Bahnhofsinnenschale aus wasserundurchlässigem Stahlbeton B 35 hat eine Wandstärke von 60 cm und eine Sohldicke von 2 m. Für Ulmen und Deckengewölbe der Innenschale kamen speziell angefertigte Schalungssysteme als hydraulisch bewegliche Stahlkonstruktionen zum Einsatz.
- Land: Deutschland
- Region: Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Stadtbahn
- Auftraggeber: Stadt Bochum, Tiefbauamt
- Ausführende: Bilfinger + Berger Bau AG, Philipp Holzmann AG, Dyckerhoff & Widmann AG, Beton- und Monierbau GmbH, Thyssen Schachtbau GmbH
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Teilschnittmaschine(TSM)
- Auskleidung: Ortbeton
- Anz. Röhren: 2
- Gesamtlänge: 954 m (inkl. 1 Station)
- Querschnitt Einzelröhren: 32-41 m²
- Bahnhof Lohring: 200 bis 225 m²
- Herstellkosten: ca. 95,5 Mio. DM
- Bauzeit: April 1993 bis Mai 1997