Stadtbahn Dortmund, Linie II, Baulos 28 b
Die neue Stadtbahnstrecke ersetzt die bisher oberirdisch verlaufende Straßenbahnverbindung von der Dortmunder Innenstadt in den Stadtteil Hombruch. Die gesamte Baumaßnahme besteht aus einer ca. 990 m langen zweigleisigen Niveaustrecke, an die sich ein insgesamt 172 m langes Rampenbauwerk anschließt. Die ersten 90 m der zweigleisigen Rampe werden in Trogbauweise und die restlichen 82 m als Tunnel in offener Bauweise erstellt. Im Anschluss an die offene Bauweise werden zwei eingleisige Tunnelröhren von jeweils 603 m Länge in Spritzbetonbauweise bergmännisch aufgefahren. Der Ausbruchquerschnitt beträgt ca. 38 m² je Tunnelröhre. Die Tunnelröhren liegen im Startbereich hauptsächlich im gesteinsfesten Mergel der Kreidezeit. Im weiteren Verlauf des Vortriebes wechselte die Geologie. In den Mergel eingelagerte, deutlich härtere Sandsteinbänke nahmen in ihrer Mächtigkeit in Vortriebsrichtung stetig zu. Am Ende beider Röhren lagen Kalotte und Strosse nahezu komplett im Sandstein. Die beiden Tunnelröhren wurden aufgrund der wechselnden Geologie im Bagger- und Sprengvortrieb ausgebrochen. Die eingleisigen Tunnelröhren wurden parallel aufgefahren. Die Überdeckung liegt zwischen 2 und 6 m über Firste. Zwischen beiden Tunnelröhren befindet sich nach ca. 208 m Tunnelstrecke ein Notausstiegsschacht, der über Querschläge von jeweils beiden Tunnelröhren erreicht wird. Die Querschläge zum Notausstieg wurden bergmännisch in Spritzbetonbauweise aufgefahren. Als Besonderheit ist eine zukünftige Tunnelführung der Bundesstraße B1 über dem Stadtbahntunnel zu berücksichtigen. Dieser zukünftige Straßentunnel soll in offener Bauweise mit einer Mindestüberdeckung von 1,20 m zum Stadtbahntunnel errichtet werden. Außen- und Innenschale müssen so ausgebildet werden, dass die Tunnelröhren unter Betrieb freigelegt und der Straßentunnel darüber errichtet werden kann. Die Innenschale des Stadtbahntunnels besteht aus WU-Beton B 35 mit einer Schalenstärke von 35 cm bzw. 45 cm im Bereich des zukünftigen B 1-Tunnels. Innen- und Außenschale werden durch ein Trennvlies voneinander getrennt.
- Land: Deutschland
- Region: Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Stadtbahn
- Auftraggeber: Stadt Dortmund, Stadtbahnbauamt
- Planer: Planungsgruppe Dortmund, Schröder, Schulte-Ladbeck, Strothmann
- Ausführungsplanung: Müller+ Hereth, Ed. Züblin AG
- Ausführende: Ed. Züblin AG, Stuag Bau-AG
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Baggervortrieb/Sprengvortrieb
- Auskleidung: Ortbeton
- Anz. Röhren: 2
- Gesamtlänge: 1377 m
- Querschnitt: 2 x 38m² (bergmännischer Tunnel)
- Herstellkosten: 42 Mio. DM
- Bauzeit: 1997 bis 2000
- Fertigstellung: 2000