Stadtbahn Dortmund, Stadtbahnlinie II, Baulos 27 und 28a
Die Baumaßnahme umfasste die Ausführung der Rohbauarbeiten für den Bahnhof Möllerbrücke, den Bahnhof Kreuzstraße und die beiden Bahnhöfe verbindende Streckenröhren. Die Baumaßnahme liegt an einem hochwertigen Wohngebiet, so dass trotz beengter Platzverhältnisse besondere Anforderungen an eine umwelt- und anliegerschonende Baudurchführung gestellt wurden. Das gesamte Baulos erhielt als Schallschutzmaßnahme für den späteren Stadtbahnbetrieb eine Masse-Feder- Platte. Die Streckenröhren wurden ausschließlich in geschlossener Bauweise erstellt. Die geschlossen herzustellenden Bauwerke unterfahren die vorhandenen Verkehrswege und die bis zu 5geschossige Bebauung mit einem hohen Anspruch an setzungsarme Bauverfahren. Die Tunnelbereiche liegen geologisch betrachtet im nahezu horizontal geschichtetem Mergel und Mergelstein des Kreidegebirges, mit Druckfestigkeiten von bis zu 40 MN/m². Grund- bzw. das versickernde Niederschlagswasser ist lediglich als zirkulierendes Kluftwasser in den Mergelschichten erkennbar. Der Bahnhof Möllerbrücke ist in seiner Tiefenlage so gewählt, dass der S-Bahn Betrieb über eine Baubehelfsbrücke aufrechterhalten und der Bahnhof unter "rollendem Rad" errichtet werden konnte. Die Auffahrung und Sicherung der unterschiedlichen Tunnelquerschnitte erfolgte nach der Spritzbetonbauweise mit abgestufter Ortsbrust. Die Sicherung bestand im Wesentlichen aus bewehrter Spritzbetonschale, Stahlbögen, Ankern und, falls erforderlich, Spießen und Vorpfändblechen. Insbesondere im Bereich der Unterfahrung der Bebauung war die erforderliche gebirgsschonende und setzungsarme Bauweise nur mit einem Fräsvortrieb mit Teilschnittmaschine zu erfüllen. Lediglich im Bereich des dreischiffigen Bahnhofs-Stauraum- Bereiches kam ein Baggervortrieb mit Lockerungssprengungen und umfangreichen Schwinggeschwindigkeitsmessungen an den zu unterfahrenden Gebäuden zur Anwendung.
- Land: Deutschland
- Region: Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: U-/Stadtbahn
- Auftraggeber: Stadt Dortmund, Stadtbahnbauamt
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Teilschnittmaschine (TSM)
- Anz. Rohren: 1
- Gesamtlänge: 673 m
- Querschnitt: 968 m eingleisiger Tunnel (ca. 38 m²), 152 m Bahnsteig-Tunnel (ca. 65 m²), 56 m Bahnsteig-Stauraum-Tunnel, (ca. 218 m²)
- Herstellkosten: ca. 55 Mio. DM (Rohbau)
- Bauzeit: 26.2.1996 bis 25.6.1999



