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Stadtbahn Düsseldorf Baulos Kölner- Siegburger Straße (K-S)

Das Baulos K-S ist Bestandteil des Stadtbahnstreckenabschnittes, der die Stadtteile Benrath, Holthausen und Wersten mit dem Hauptbahnhof und der Innenstadt verbindet. Mit der Baumethode Schildvortrieb trug die Landeshauptstadt Düsseldorf der besonderen Situation des Stadtteiles Oberbilk Rechnung. Ein U-Bahn-Bau in der sonst üblichen offenen Bauweise hätte in der engen Kölner Straße - einer hochfrequentierten Geschäftsstraße - für Anwohner, die vielen Einzelhandelsgeschäfte, Kunden und Lieferanten zu erheblichen Einschränkungen geführt. Erstmals wurde in Deutschland für den Bau einer Stadtbahnstrecke der Durchmesser der Schildmaschine (9,44 m) so bemessen, dass in dem damit hergestellten Tunnel beide Streckengleise geführt werden können. Die zeitintensive Inanspruchnahme fremder Grundstücke konnte dadurch minimiert und die Bauzeit erheblich verkürzt werden. Die Schildmaschine mit einem Gesamtgewicht von 1100 t erreichte dabei eine maximale Vortriebsleistung von 22,5 m/d. Im Laufe der Schildfahrt wurden unterschiedliche Bodenschichten angetroffen. Zum einen die quartären Kiese und Kiessande, zum anderen tertiäre Feinsande mit wechselnder Mächtigkeit. Das Grundwasser stand bis zu 14 m über der Abbausohle. Der Tunnel liegt im Durchschnitt zwischen 9 und 11 m unter Straßenniveau. Die Fundamente einer Bundesbahnbrücke wurden in einer Tiefe von nur 5 m unterquert. Zur Beurteilung der zu erwartenden Setzungen wurde zwischen Startschacht und der Bundesbahnbrücke ein Messfeld mit Mehrfachextensometern in unterschiedlicher Tiefe eingerichtet, um sowohl Verformungen an der Geländeoberfläche als auch im tieferen Untergrund messen zu können. Vorlaufend, während der Unterfahrung und nachlaufend wurden im Messfeld nur Setzungen im unteren Millimeterbereich gemessen. Somit zeigte sich schon in der Anfangsphase, dass die Parameter für die Stützflüssigkeit, die Schildschwanzverpressung und die Ausrüstung und Geometrie von Schneidrad und Schildmaschine den geologischen Gegebenheiten des Bodens Rechnung trugen. Die prognostizierten Setzungen von bis zu 25 mm traten an keiner Stelle auf. Im Firstbereich in der Kölner Straße waren es maximal 10 mm, an den Fundamenten der Bundesbahnbrücke 4 mm. Die Schildfahrt endete an der Schlitzwand des bereits vorab im Rohbau fertiggestellten U- Bahnhofs Oberbilker Markt. Die Maschine wurde dort vor Ort auseinandergebaut Der Schildmantel verblieb im Boden. Die Schlitzwand vor dem Bahnhof wurde aufgebrochen und das Bahnhofsbauwerk mit dem Tunnel verbunden.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Stadtbahn
  • Auftraggeber: Stadt Düsseldorf, Straßen- und Ingenieurbauamt
  • Ausführende: Bilfinger + Berger Bau AG, Wayss & Freytag AG, Hochtief AG, Philipp Holzmann AG, Bouygues
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1796 m
  • Querschnitt: Außendurchmesser  9,44 m , Innendurchmesser 8,25 m
  • Herstellkosten: ca. 160 Mio. DM
  • Bauzeit: 1997-2001