Stadtbahn Duisburg, Baulos TA 7/8 a Ruhrtunnel Meiderich
Der Ruhrtunnel Meiderich verbindet die Innenstadt Duisburgs mit dem nördlichen Stadtteil Meiderich. Im Trassenverlauf werden Ruhr und Hafen anlagen, der Rhein-Herne-Kanal, die BAB A 42 sowie der dicht besiedelte Stadtteil Meiderich umfahren. Die Baumaßnahme umfasst ca. 6200 m eingleisige Tunnelröhre mit Tübbingauskleidung, die Stadtbahn Bahnhöfe Auf dem Damm und Meiderich Süd, eine Gleiswechselanlage und 3 Notausstiege mit bergmännischem Anschluss an die Tunnelröhre. Die Geologie im gesamten Bauabschnitt wird bestimmt durch Lockerböden des Quartärs und Tertiärs; der Grundwasserspiegel ist sehr stark von Rhein und Ruhr beeinflusst und steigt bei Hochwasser bis zur Geländeoberfläche an. Die Tunnelstrecke verläuft in unterschiedlichen Tiefenlagen mit einer Überdeckung bis zur Geländeoberfläche von mindestens 4 m bis maximal 25 m. Unter Berücksichtigung der besonderen geologischen und städtebaulichen Randbedingungen wurde der Tunnelvortrieb in allen Bereichen mit dem Hydroschildverfahren durchgeführt. Der Tunnel wurde mit Stahlbetontübbingen (d = 35 cm, L =1 ,50 m) gesichert. Der Tunnelvortrieb erfolgt in 6 Teilabschnitten, wobei die TBM mehrfach durch eine bestehende Baugrube geschleppt wurde bzw. nach Fertigstellung eines Bauabschnittes demontiert und übertägig zum Startschacht zur erneuten Montage zurücktransportiert wurde. Alle Tunnelvortriebe erfolgten von dem zentralen Startschacht Gleiswechsel aus. Die gesamte Baustellenlogistik konnte so fabrikmäßig ausgebildet werden. Die gesamten Ausbruchmassen wurden im Hafen auf Schiffe verladen und konnten so ohne Beeinträchtigung der Anlieger und des Straßenverkehrs abtransportiert werden. In den gebäudenahen Tunnelabschnitten wurde ein Masse-Feder-System zur Reduzierung von Erschütterungen und Körperschallübertragung aus dem endgültigen Fahrbetrieb eingebaut. Zur Reduzierung der Unterhaltskosten im Betrieb wurde über die gesamte Tunnelstrecke eine feste Fahrbahn eingebaut. Die Gleise werden hierbei mit Dübeln auf der Beton-Tunnelsohle fixiert.
- Land: Deutschland
- Region: Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Stadtbahn
- Auftraggeber: Stadt Duisburg, Stadtbahnbauamt
- Planung: Ingenieurbüro Dietrich, Leonhardt und Partner, ELE- Erdbaulaboratorium Essen, IMM –Ingenieurbüro Maidl, Spiekermann GmbH & Co.
- Ausführung: Hochtief AG, Ed. Züblin AG, E. Heitkamp GmbH, Walter Bau AG
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Tunnelbohrmaschine(TBM)
- Auskleidung: Stahlbetontübbinge
- Anz. Röhren: 2
- Gesamtlänge: 3644 m, 6211 m eingleisige Tunnel, 577 m offene Baugruben
- Durchmesser: 5,62 / 6,58 m
- Querschnitt: 34,00 m² (Ausbruch)
- Rohbaukosten: 415 Mio. DM
- Bauzeit: 12/ 1992 bis 9/ 1999, 11 / 1994 bis 5/1998 (Vortrieb)
- Inbetriebnahme: 9/2000



