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Stadtbahn Köln, Baulos Deutz-Messe

Die geologischen und hydrologischen Gegebenheiten im gesamten von der Kölner U-Bahn berührten Bereich sind bestimmt durch die Rheinablagerungen der verschiedenen Erdzeitalter. In ungestörten Bereichen finden wir folgenden typischen Schichtenaufbau vor:

  •  Hochflut-Deckschicht und Auelehm in Mächtigkeiten von 2-6 m
  •  Sande und Kiese der diluvialen Rhein-Nieder- bzw. Mittelterrassen in Mächtigkeiten von 8-30 m
  • Tertiäre Sande und Braunkohlentone ab ca. 20,0 m ü. NN; das entspricht, bezogen auf die Geländehöhe, einer Tiefe von ca. 20-36 m.

In der Anfangsphase des Kölner U-Bahn- Baus versuchte man, dem Grundwasser auszuweichen. Der Tunnel wurde unmittelbar unter der Straßenbefestigung hergestellt und, soweit noch erforderlich, das Grundwasser abgepumpt und in den Rhein gefördert. Beginnend mit dem Bauvorhaben Rheinufertunnel und dem U-Bahn- Los Deutz-Messe, wurden in der Regel die Unterwasserbetonsohlen unbewehrt ausgeführt. Die Sohle wurde als einseitig gespannte Platte und als Bogentragwerk berechnet. Die Biegezugspannungen der Platten wurden begrenzt. Die Auflagerung erfolgte wie bei den bewehrten Sohlen in Aussparungen der Schlitzwand. Der Wegfall der Bewehrung vereinfachte die Arbeiten unter Wasser wesentlich. Zusätzlich konnte die Herstellung der Sohle weitgehend mechanisiert werden. Die ab 1974 angewendete Kombination aus Schlitzwand und Unterwasserbetonsohle wird als Wand-Sohle-Bauweise bezeichnet. Aus den beiden Bauelementen wird ein geschlossenes wasserdichtes Baugrubensystem. Eingriffe in den Wasserkreislauf und damit unkontrollierte Setzungen in Bereichen teilweise wertvoller Bausubstanz sind ausgeschlossen. Gewachsenes Umweltbewusstsein und die Priorität von ungestörten Grundwasserverhältnissen ließen bei Streckenbaustellen praktisch keine andere Baugrubenumschließung mehr zu.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Stadtbahn
  • Auftraggeber: Stadt Köln
  • Bauweise: Offen
  • Vortrieb: Wand-Sohle-Bauweise
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 505 m
  • Querschnitt: 40 m²
  • Herstellkosten: ca. 80 Mio. DM
  • Bauzeit: 1979-1981 (24 Monate)
  • Fertigstellung: 1981