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Tunnel Aubing

Der Tunnel Aubing wird das Kernstück des derzeit in Bau befindlichen Westabschnittes der A 99, des Autobahnrings München. Die Querschnittskonstruktion ist ein geschlossener, zweizelliger Rahmen aus wasserundurchlässigem Beton im Bereich der Tieflage. Im Bereich der Hochlage wird ein Zweifeldrahmen auf Streifenfundamenten sowie jeweils ein wasserdichter, auftriebssicherer Trog im Bereich der beiden Rampen im Anschluss an die Tunnelportale ausgeführt. Der gesamte Tunnel Aubing wird in offener Bauweise hergestellt. Im Bereich der Rampen, der Tieflagen und der Übergangsbereiche zur Hochlage wurde eine grundwasserschonende Bauweise mit wasserdichten Spundwandverbauten gewählt. Über 1425 m Länge liegt der Tunnel bis 7,50 m Tiefe im Grundwasser. Um den Einfluss des Tunnelbauwerks auf die Grundwasserströme zu minimieren, erfolgt der Bau des Tunnels in insgesamt 10 Abschnitten. Diese sog „Docks" haben eine Länge von bis zu 250 m. Der Einbau der kompletten Tunnelbetriebstechnik wird bis Ende 2005 erfolgen, damit der Westabschnitt des Münchner Autobahnrings rechtzeitig vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft 2006 dem Verkehr übergeben werden kann. Grundlage der Planung und Ausführung der betriebstechnischen Ausstattung bilden die Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT), Ausgabe 2003. Da an die Sicherheitsvorrichtungen in einem Autobahntunnel dieser Länge in letzter Zeit immer höhere Anforderungen gestellt werden, wurde eine Reihe besonderer Maßnahmen vorgesehen:

  • zwei richtungsgetrennte Tunnelröhren mit jeweils durchgängigem Seitenstreifen (Standstreifen) und beidseitigen Notgehwegen
  • Notausgänge im Abstand von 60 m zur Nachbarröhre sowie zusätzliche Ausgänge ins Freie im Abstand von ca. 450 m
  • eine lückenlose Videoüberwachung mit automatischer Ereignisdetektion
  • mittels eines übergeordneten Leitsystems werden das Überwachungspersonal in der Verkehrsrechnerzentrale (VRZ) in München Freimann, aber auch die Polizeidienststelle in München-West und die zuständige Autobahnmeisterei in Inning rund um die Uhr mit allen relevanten Betriebs- und Notfallmeldungen sowie den Bildern der Videoüberwachung versorgt
  • durchgehende optische Leitführungen des Verkehrs mittels selbstleuchtender Markierungselemente (LED-Leuchten) auf den Borden der Notgehwege.

Die landschaftliche Gestaltung auf dem Tunnel wird bis zum Jahr 2007 abgeschlossen.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Straßentunnel
  • Bauherr: Bundesrepublik Deutschland, Land Bayern Autobahndirektion Südbayern
  • Planer Entwurf: Schmitt Stumpf Frühauf+ Partner Ing. -Gesellschaft
  • Betriebstechnik: Brüninger & Co. Engineering
  • Ausführung: Igl, Putz+ Partner und Eberhard Schumann
  • Bauüberwachung: Autobahndirektion Südbayern- Bauleitung Maisach
  • Bauausführung: Berger Bau GmbH, Porr Technobau GmbH
  • Bauweise: Deckelbauweise
  • Vortrieb: Bagervortrieb
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1935 m zuzüglich Rampen mit 200 m und 290 m
  • Querschnitt: zweizelliger Rechteckquerschnitt lichte Regelweite 2 x 14,00 m
  • Auftragsvolumen: ca. 73 Mio. €
  • Bauzeit: Oktober 2002 bis Dezember 2005
  • Inbetriebnahme: 2005