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Tunnel Eichheide

Der Tunnel Eichheide ist eines der 11 Tunnelbauwerke des Bauloses B der Neubaustrecke Köln-Rhein/ Main der Deutschen Bahn AG. Er liegt zwischen Limburg und Montabaur in den Gemarkungen Nomborn und Heilberscheid. Der Tunnel beginnt im Eisenbachtal (Nordportal), durchörtert das Gebiet der Eichheide mit einer Überdeckung von maximal 70 m, unterquert die Kreisstraße Nentershausen-Heilberscheid und tritt im Wiesengrund (Südportal) wieder an die Oberfläche. Die Trasse beschreibt einen Bogen mit einem Radius von 4100 m. Die maximale Gradientenneigung beträgt 29 ‰. Die Gesamtlänge beträgt 1750 m, wovon ca. 1710 m in bergmännischer Bauweise aufgefahren werden. Vom Tunnel Eichheide führt ein ca. 90 m langer Zugangsstollen zu einem Treppenschacht mit Personenaufzug. Dieser Schacht ist 60 m tief und hat einen Durchmesser von 8 m. Bei den Vortriebsarbeiten wird unter einer geringmächtigen Hangschutt-Hanglehm- Decke devonisches Festgestein angetroffen, welches stratigraphisch zu den Laubach-Schichten zählt. Es besteht aus silber- bis dunkelgrauen Tonschiefern, durchzogen von Feinsandsteinen und Sandsteinbänken in unterschiedlicher Mächtigkeit. Im mittleren Bereich des Tunnels wird ein tertiärer Basaltschlot angefahren, wobei im Randbereich mechanisch zerrüttete Felsgesteine, Störungssysteme und größere Wasserzutritte erwartet werden. Vom Voreinschnitt Nord aus im Eisenbachtal erfolgt der Ausbruch des147 m² bis 164 m² großen Tunnelquerschnittes teils mechanisch mit Tunnelbagger, überwiegend jedoch im Sprengverfahren mit nachfolgender Spritzbetonsicherung. Gewählt wurde die Kalottenbauweise, mit ca. 300 m Abstand gefolgt von Strosse und Sohle. Dabei variiert die Abschlagslänge in der Kalotte je nach Geologie zwischen 0,80 m und 2,40 m. Die Ausbruchssicherung sieht nachjedem Abschlag eine 15 cm bis 35 cm dicke, bewehrte Spritzbetonschale vor. Die im folgenden Arbeitsgang in radialer Richtung eingebrachte Systemankerung bewirkt eine Verdübelung des umliegenden Gebirges. Da der Grundwasserspiegel bis zu 60 m über der Tunnelfirste ansteht, muss das Bauwerk nach Abschluss der Vortriebsarbeiten rundum mit verschweißten Kunststoffbahnen abgedichtet werden. Danach erfolgt der Einbau einer Innenschale aus wasserundurchlässigem Stahlbeton blockweise in 12,50 m langen Abschnitten. Das Sohlgewölbe ist zwischen 50 und 70 cm dick, das Firstgewölbe zwischen 35 und 55cm.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Hessen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: 2-gleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
  • Auftraggeber: Deutsche Bahn AG, vertreten durch DB Projekt GmbH Köln-Rhein/Main
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1750 m
  • davon offene Bauweise: 37,5 m
  • Querschnitt: 147 m² bis 164 m²
  • Herstellkosten: 68,5 Mio. DM
  • Bauzeit: 1998 bis 2000
  • Inbetriebnahme: 2002