Tunnel Göggelsbuch
Die Neubaustrecke der Deutschen Bahn von Nürnberg nach Ingolstadt und die anschließende Ausbaustrecke Ingolstadt-München ist Teil des Schienenverkehrsprojektes Deutsche Einheit. Die 89 km lange Neubaustrecke besteht aus den 3 Baulosen Nord, Mitte und Süd. Der Tunnel Göggelsbuch liegt im Baulos Nord und hat eine Länge von 2287 m. Die zu durchörternde Geologie im Bereich des Tunnels Göggelsbuch besteht ausschließlich aus dem zum Mittleren Keuper gehörenden Feuerletten. Bei den Gesteinen des Feuerlettens handelt es sich um fein- bis mittelsandige Tonsteine. Der Feuerletten ist im Bereich des Tunnels Göggelsbuch im Allgemeinen horizontal geschichtet. Beim Tunnelvortrieb ist auf der gesamten Länge mit grundwasserführenden Sandsteinbänken bzw. grundwassererfüllten Tonsteinstrukturen zu rechnen. Im endgültigen Tunnelausbau ist keine dauerhafte Drainage vorgesehen. Die im Zuge des Vortriebs erstellte Baudrainage wird nach Einbau der Innenschale verschlossen. Das anfallende Berg- und Betriebswasser wird vor dem Einleiten in die Vorfluter über Absetzbecken und Neutralisationsanlagen geleitet. Der Tunnel wird in bergmännischer Bauweise von Norden und Süden gleichzeitig aufgefahren. Es ist vorgesehen, zuerst die Kalotte durchschlägig zu erstellen. Danach folgt, ebenfalls von beiden Seiten, der Strossenausbruch und in geringem Abstand der Sohlausbruch. Ein bereits vorhandener Rettungsschacht in Tunnelmitte wird parallel zu den Kalottenvortrieben aufgeweitet. Der Tunnel wird in Spritzbetonbauweise erstellt. Die ungünstigen geologischen Verhältnisse erfordern temporäre Kalottensohlen auf der gesamten Länge und eine kräftige Ortsbrustankerung. Aus geologischen und hydrologischen Gründen wird der Tunnel mit einem geschlossenen Sohlgewölbe hergestellt. Ausgenommen sind die Portalbereiche und die offenen Bauweisen. Hier erhält der Tunnel eine Sohlplatte aus wasserundurchlässigem Beton. Es werden sowohl im Gewölbe als auch in der Sohle Folienabdichtungen eingebaut. Die Blockfugen werden zusätzlich mit elastischen Fugenbändern abgedichtet. Die Blocklängen im bergmännischen Bereich betragen 12,50 m. Im Bereich der offenen Bauweisen und der Portale wurde eine Blocklänge von 10,0 m gewählt. Die gesamte Neubaustrecke wird mit einer Festen Fahrbahn ausgerüstet und für eine Geschwindigkeit von 300 km/h ausgelegt.
- Land: Deutschland
- Region: Bayern
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: 2-gleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
- Auftraggeber: Deutsche Bahn AG, vertreten durch Planungsgesellschaft Bahnbau Deutsche Einheit GmbH
- Ausführende: Bilfinger + Berger Bau AG
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Sprengvortrieb
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: 2287 m
- Querschnitt: 146 m²
- Bauzeit: 1998 bis 2002
- Inbetriebnahme: Angang 2003


