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Tunnel Limburg

Der Tunnel Limburg durchörtert verschiedene Festgesteine des Devon sowie tertiäre und quartäre Lockergesteine. Durch eine ausgeprägte Bruchtektonik sind die devonischen Tonschiefer, Quarzite, Tuffe und Massenkalke in Schollen zerlegt und versetzt Sie werden von tertiären und quartären Sanden und Kiesen sowie von tertiären Tonen überlagert, die auch bedingt durch die tektonischen Verstellungen abrupt neben den devonischen Festgesteinen liegen können. Die Tonschiefer können durch die tektonische Beanspruchung und durch die Verwitterung stark entfestigt oder zersetzt sein. Die für die Wasserversorgung der Stadt Limburg wichtigen Massenkalke liegen unterhalb der Tunneltrasse und werden von den Bauarbeiten nicht betroffen. In den quartären und tertiären Schichten ist mit kleineren und größeren Wasserzutritten zu rechnen. Der Tunnel beginnt im Norden im Industriegebiet im Elbboden, direkt neben der A 3, unterquert diese auf ca. 400 m Länge und führt anschließend unter der B 49 und der Autobahn-Anschlussstelle Limburg-Nord in Richtung Industriegebiet Dietkircher Höhe, wo er dann im Süden am oberen Lahnhang austritt und direkt an die Lahntalbrücke anschließt Mit der Qualität des anstehenden Gebirges ergibt sich - aus statischen Gründen - eine Aufteilung des Ausbruchquerschnittes. Deshalb wird der in bergmännischer Bauweise hergestellte Tunnel im überwiegenden Teil im Ulmenstollen- Vortrieb aufgefahren. Der Ausbruch erfolgt mit Tunnelbagger und nachfolgender Spritzbetonsicherung. Auf einer Länge von ca. 200 m unterquert der Tunnel das Betriebsgelände der Firma Tetra Pak. Dort wird in einem Hochregallager Verpackungsmaterial mit einer vollautomatisch arbeitenden Förder- und Stapelanlage zwischengelagert. Eine Störung der Funktionsfähigkeit dieses Depots wäre mit erheblichen Ausfallkosten verbunden. Daher müssen die Setzungsunterschiede unter dem Hochregallager und unter dem Verbindungstunnel kleiner als 15 mm gehalten werden. In diesem Zusammenhang wird als Setzungsausgleich eine Hebungsinjektion durchgeführt Durch gezielt eingepresste Mengen von Feststoff wird dem Boden flächig ein Volumen zugeführt, das zu einer Hebung des oberhalb der Injektionsebene liegenden Bodenkörpers führt Im Bereich der Lagerhallen III und IV werden die Hallenstützen von den Köcherfundamenten getrennt und mit je 4 Hydraulikpressen unterbaut Die Pressen werden durch rechnergesteuerte Hydraulikaggregate gespeist, um die Gebäude in Höhenlage zu halten. Der Einbau der Innenschale aus wasserundurchlässigem Stahlbeton erfolgt blockweise in 10 m langen Abschnitten.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Hessen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: 2-gleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
  • Auftraggeber: Deutsche Bahn AG vertreten durch DB Projekt GmbH Köln- Rhein/Main
  • Planer: WBI, Dr.-Ing. B. Pierau
  • Ausführende: Hochtief AG, Bilfinger + Berger Bau AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Baggervortrieb
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 2395m
  • Durchmesser: ca. 14,0 m
  • Querschnitt: 151 bis 158 m²
  • Herstellkosten: ca. 160 Mio. DM
  • Bauzeit: 1997 bis 2001
  • Inbetriebnahme: Mai 2002