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Tunnel Offenbau

Im Zuge der Neubaustrecke Nürnberg- lngolstadt, Los Nord, wurde im Bereich der Ortschaft Offenbau zwischen Bau-km 40,536 und 41,867 ein 1331 m langer zweigleisiger Tunnel erstellt. Der Ausbruchquerschnitt betrug ca. 150 m². Der Tunnel liegt mit einer maximalen Überdeckung von ca. 4 m relativ oberflächennah. Er durchörtert quartäre Tone und Sande sowie die Tone des mittleren braunen Jura. Auf Grund der hydrologischen Verhältnisse (gespanntes Grundwasser) und der Auflagen aus der Planfeststellung musste der Tunnel Offenbau in Deckelbauweise und mit Ausbruch unter Druckluft hergestellt werden. Dabei wurden zunächst überschnittene Betonpfähle (Durchmesser 1.20 m) bis zu einer Tiefe von 30 m umlaufend gebohrt. Im nächsten Arbeitsschritt wurden die Deckel (107 Blöcke à 12,50 m) im Pilgerschritt hergestellt und biegesteif an die Pfähle angeschlossen. Nach Installation der Druckluftanlage in den ersten unter Atmosphärendruck hergestellten Blöcken begann der Ausbruch unter Druckluft, wobei im ersten Schnitt 50 % des Querschnittes (ca. 2,00 m über Schienenoberkante) abgebaut wurden. Der maximale Überdruck betrug dabei 0,70 bar. Nach dem Erreichen der Druckwand wurde rückschreitend der Restquerschnitt ausgebrochen. Um den Überdruck in der Arbeitskammer auf max. 1,0 bar zu begrenzen, wurden in der Arbeitskammer Brunnen installiert, mit denen eine Teilentspannung des Grundwassers erreicht wurde. Dem Ausbruch der Sohle folgend wurde eine temporäre Betonsohle nachgezogen, die den hydrostatischen Druck nach Ablassen der Druckluft aufnahm. Den Abbau des Gebirges übernahmen zwei Elektrobagger, die das gelöste Material auf Züge verluden. Die Vorsatzschale wurde im jeweiligen Ausbruchschritt im Nassspritzverfahren hergestellt. Die bewehrte Innenschale wurde, getrennt in Sohle und Wände, nach dem Ablassen der Druckluft unter Atmosphärendruck hergestellt. Unter der Sohle wurde zur Aufnahme von Quellhebungen eine 30 cm starke Pufferschicht eingebaut.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nürnberg
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Bahntunnel
  • Bauherr: Deutsche Bahn AG
  • Planer: Schmidt Stumpf Frühauf & Partner
  • Bauausführung: Bilfinger Berger AG, Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG
  • Bauweise: Offen
  • Vortrieb: Baggervortrieb
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1331 m
  • Querschnitt: ca.150 m²
  • Auftragsvolumen: ca. 100 Mio. €
  • Bauzeit: Juni 2002 bis Dezember 2004
  • Inbetriebnahme: 2006