Tunnel Siegaue, St. Augustin
Das Los 2.4 der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main beginnt am Rande des Stadtgebietes von Siegburg. Die Neubaustrecke unterquert dabei sowohl den Sieg-Fluss als auch die BAB A560 (Überdeckung 12m), welche im Schutze eines Stahlbetondeckels unterfahren wird. Auch die Kirche St. Martinus sowie das Gemeindehaus werden vom bergmännischen Tunnel mit der sehr geringen Überlagerung von 14 m unterfahren. Der horizontale Abstand der Tunnelachse zur Kirche beträgt dabei ca. 17 m, das Gemeindezentrum liegt in etwa über der Tunnelachse. Der Tunnel befindet sich aus geologischer Sicht im Übergangsbereich zwischen der Niederrheinischen Bucht und dem Mittelrheingebiet. Die Trasse verläuft im Übergang der Sieg-Niederung in das Pleiser-Hügelland. Im Wesentlichen werden die drei Bodenschichten Auffüllungen, Quartär und Tertiär unterschieden. Die Auffüllungen sind mit Mächtigkeiten bis zu 9 m unterhalb des Mutterbodens anzutreffen. Unterhalb der Auffüllungen wurden quartäre Ablagerungen, bestehend aus stark streuenden, schluffigen Kiesen und Sanden angetroffen. Die Mächtigkeit beträgt bis zu 8 m. Die Schichtgrenze zum Tertiär befindet sich etwa in der Höhe der Tunnelfirste. Das Tertiär besteht hauptsächlich aus Tonen und Schluffen mit unterschiedlichen Feinsandanteilen, auch Feinsandlinsen treten auf. Im gesamten Vortriebsbereich ist ein Grundwasserspiegel in den quartären Schichten vorhanden, auch die Schichtgrenzen sind wasserführend. Das Grundwasser liegt im Einflussbereich der Sieg, die Wasserstände korrespondieren demzufolge. Vorlaufend zum bergmännischen Vortrieb wurde oberhalb des eigentlichen Tunnels ein Pilotstollen mit einem Innendurchmesser von 2,8 m vorgepresst. Aus diesem heraus werden für den Vortrieb die notwendige Grundwasserhaltung (Vakuumlanzen und Vakuumbrunnen) sowie streckenweise ein HDBV-Dach hergestellt. Nach Beendigung der Bauarbeiten für den Haupttunnel wird der Pilotstollen wieder verfüllt. Der bergmännische Vortrieb wird als Ulmenstollenvortrieb mit vorauseilender Sicherung durch Spieße hergestellt. Kernkalotte, Strosse und Sohle laufen direkt hinterher. Die sehr kurze Bauzeit erfordert einen Vortrieb von beiden Seiten. Die Innenschale wird in weiterer Folge wasserdruckhaltend in WU Beton hergestellt.
- Land: Deutschland
- Region: Rheinland-Pfalz
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: 2-gleisiger Bahntunnel mit ICE-Verkehr
- Auftraggeber: Deutsche Bahn AG, vertreten durch DB Projekt GmbH Köln-Rhein/Main
- Ausführungsplanung: Ed. Züblin AG
- Ausführung: Ed. Züblin AG
- Bauweise: Offen
- Vortrieb: Deckelbauweise
- Auskleidung: Ortbeton
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: bergmännisch 370 m, offene Bauweise Nord 530 m, Süd 1247 m
- Querschnitt: bergmännisch 150 m²
- Herstellkosten: 216 Mio. DM
- Bauzeit: 1998 bis 2000
- Inbetriebnahme: 2002




