U-Bahn Berlin, Baulos H 109
Die Trasse für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 7 bis zum Rathaus Spandau unterquert die Havel an der Juliusturmbrücke durch das Baulos H 109. Nur wenige Meter entfernt liegen die Spandauer Zitadelle mit dem Juliusturm und die Spandauer Schleuse. Zum Schutz des auf Holzpfählen gegründeten historischen Befestigungsbauwerkes und zur Aufrechterhaltung der Schifffahrt auf der Havel als wichtige Wasserstraße in Süd-Nord-Richtung wurde vom Bauherrn ein Bauverfahren ohne Grundwasserabsenkung und mit halbseitiger Freihaltung des Flussablaufes während der Bauarbeiten gefordert. Der Baugrund - im Baubereich durchzogen von einer Faulschlammschichtstark unterschiedlicher Mächtigkeit quer zur Tunnelachse und mit wechselnder Höhenlage längs der Trasse - erlaubte keine Bodenaufschüttung im Flussbereich, wie sie bereits mehrfach bei Flussunterquerungen in Berlin ausgeführt wurde. Der Verwaltungsentwurf sah die Senkkastenbauweise vor, wobei die Senkkästen 4 und 5 im Havelbereich auf unterhalb der Faulschlammschicht gegründete Großbohrpfähle abgesetzt werden sollten. Die Arbeitsgemeinschaft schlug vor, diese Senkkästen auf einem Tiefsenkkasten 4 a zu gründen -ein Vorschlag, der nicht nur preisliche Vorteile, sondern auch kürzere Bauzeiten hat. Die Senkkästen 4 a, 4 und 5 wurden in einem Trockendock an der Spree so weit hergestellt, dass sie bei der begrenzten Wassertiefe von Spree und Havel noch als Schwimmstücke zur Einbaustelle verholt werden konnten. Dort wurden sie fertiggestellt und auf die vorgesehene Gründungsebene abgesenkt.
- Land: Deutschland
- Region: Berlin
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: U-Bahn
- Bauherr/Auftraggeber: U-Bahn-Berlin Los H 109 Land Berlin, Der Senator für Bau- und Wohnungswesen Berlin, Abt. VII (Tiefbau)
- Bauweise: Offen
- Vortrieb: Absenkverfahren?
- Gesamtlänge: 257,60 m
- Senkkasten: 9 Stück
- max. Absenktiefe: 26 m
- Bauzeit: 1977 bis 1980





