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U-Stadtbahn Dortmund, Baulos S2/S3a

Das Baulos S2/S3a ist ein 820 m langer Teilabschnitt der neu zu bauenden Stadtbahnlinie III der Stadt Dortmund. Sie soll die bisher oberirdisch verlaufende Straßenbahnverbindung von Dorstfeld über Dortmund- Innenstadt bis nach Wickede ersetzen. Der Bauabschnitt verlief unterhalb der Rheinischen Straße von der Möllerstraße bis zum Bahnhof Kampstraße. Neben den zwei eingleisigen Tunnelröhren umfasste das Projekt auch den ca. 135 m langen Bahnhof Westentor. Da die Platzverhältnisse im Dortmunder Innenstadtbereich sehr beengt sind, wurde zunächst ein 20 x 36m großer und 14 m tiefer Startschacht hergestellt. Der gesamte Transport von und zu den bergmännisch aufgefahrenen Abschnitten erfolgte durch diesen Startschacht, der dann Bestandteil des späteren Bahnhofs wurde. Eine bautechnische Besonderheit dieses Bauloses lag in der einschaligen Bauweise der eingleisigen Tunnelröhren. Bei dieser einschaligen Variante der Tunnelauskleidung wurde die Sicherung aus Spritzbeton mit einer Innenschale aus Stahlfaserpumpbeton ergänzt. Beide Schalen wurden so hergestellt, dass ein monolithischer Verbund zwischen ihnen entstand und die Spritzbetonsicherung nicht nur als temporärer Teil, sondern als mittragendes Element der Innenschale zum Einsatz kommt. Neben der lastabtragenden Funktion übernimmt die Auskleidung hierbei auch die Abdichtung gegen Grund- und Sickerwasser. Um Risse durch Eigenspannungszustände aufgrund von Temperaturverformungen beim Abbinden des Pumpbetons zu vermeiden, wurde bei der Herstellung der Stahlfaserbetonschale ein Hochofenzement CEM III A 42,5 verwendet. Bei einer im Vergleich zur zweischaligen Bauweise um 50 kg/m³ reduzierten Zementzugabe konnte neben einer ausreichend hohen Frühfestigkeit ein Temperaturanstieg von weniger als 15 °c gewährleistet werden. Um Informationen über das Verbundverhalten der beiden Schichten zu erhalten, wurde im Bereich des Startschachtes eine Probewand betoniert, bei der die Verhältnisse der Innenschale soweit wie möglich simuliert wurden. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse über den Temperaturanstieg und das Verbundverhalten wurde ein Betonierkonzept erstellt. Vorteil dieser einschaligen Bauweise war, dass aufgrund der verminderten Gesamtschalendicke ein geringerer Ausbruchquerschnitt nötig war, so dass dieser Sondervorschlag den Zuschlag erhielt. Um die bei dieser Bauweise notwendige Qualität bei der Bauausführung gewährleisten zu können, wurde die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr.-Ing. B. Maidl, Dipl.-Ing. R. Maidl neben der Planung auch mit der Beratung der Bauausführung beauftragt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Stadtbahn
  • Auftraggeber: Stadt Dortmund, Stadtbahnbauamt
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton (einschalige Bauweise)
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 820 m, davon135 m Bahnhof Westentor und 685 m Tunnelröhren
  • Querschnitt: 2 x ca. 34 m²
  • Bauzeit: 1997 bis 1999