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U-Bahn Fürth, Linie 1, Bauabschnitt 3.1.1, Bahnhof Klinikum und Tunnelstrecken

Der Bauabschnitt 3. 1. 1 der U-Bahn-Linie 1 ist ausgehend vom U-Bahnhof Stadthalle eine Fortführung des bisher 3,3 km langen U-Bahn-Netzes der Stadt Fürth in Richtung Westen. Auf dem insgesamt 1313 m langen Streckenabschnitt wurden auf einer Länge von je 744 m zwei eingleisige Tunnelröhren mit einer Ausbruchfläche von 35 m² sowie eine 379 m lange zweigleisige Tunnelröhre mit einer Ausbruchfläche von 89 m² bergmännisch hergestellt. Die Startbaugrube am U-Bahnhof Klinikum sowie der an den Bauabschnitt 2.1 angrenzende Anfahrschacht beim U-Bahnhof Stadthalle wurden in offener Bauweise erstellt. Der Baugrund im Bereich der Tunnelröhren gliedert sich in zwei sehr unterschiedliche Bereiche. Der Großteil der Neubaustrecke liegt im Sandsteinkeuper des Trias. Im Bereich des östlichen Anfahrschachtes wurden geologisch junge Sand- und Sand-Kies-Ablagerungen (Quartär) angetroffen. Die bautechnisch anspruchsvollsten Streckenabschnitte waren die Herstellung des U-Bahnhofs Klinikum unter bestehender Bebauung sowie die Unterfahrung einer historischen Häuserzeile am östlichen Tunnelanfang. Der U-Bahnhof Klinikum wurde auf ca. 60 m Länge unter dem Schutze einer Rührschirmdecke aus Stahlrohren mit 1420 mm Durchmesser, Wanddicke 25 mm, hergestellt. Der minimale Abstand der Stahlrohre zu den Gebäudefundamenten betrug nur 30 cm. Als Vortriebsgerät wurde ein offener Haubenschild mit Baggerarm gewählt. Nachlaufend erfolgte das Einpressen der Stahlrohre. Für die Unterfahrung der historischen Bebauung am östlichen Tunnelanfang mussten die quartären Sande und Kiese über dem Ausbruchquerschnitt auf einer Länge von 60 m mit einer Solevereisung gefroren werden. Zur Erstellung dieser „Vereisungskappen" mit einem Volumen von 2500 m³ wurden 60 m lange gesteuerte Horizontalbohrungen durch die Baugrubenwand gegen drückendes Grundwasser ausgeführt. Der eigentliche Vortrieb der ein- bzw. zweigleisigen Tunnelröhren erfolgte in Spritzbetonbauweise mit kurz vorauseilender Kalotte mit einer Teilschnittmaschine. Anschließend an die Vortriebsarbeiten wurden die Tunnelröhren mit einer wasserundurchlässigen Ortbetoninnenschale aus B 35 ausgekleidet. Als Oberbau wurde zur Vermeidung von Erschütterungen durch die fahrenden U-Bahnen das Masse-Feder-System gewählt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Bauherr: infra fürth verkehr gmbh
  • Planer Entwurf: Stadt Nürnberg, Tiefbauamt/U-Bahn-Bau
  • Ausführung: Köhler und Seitz
  • Bauausführung: Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Bilfinger Berger AG, Ed. Züblin AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Teilschnittmaschine(TSM)
  • Auskleidung: Ortbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: Loslänge 1313 m, 1560 m eingleisige Röhren, 120m zweigleisige Röhren, 260 m Aufweitungsquerschnitt
  • Querschnitt: 35 bis 89 m²
  • Auftragsvolumen: 35 Mio. € netto
  • Bauzeit: August 2000 bis März 2004