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U-Bahn München, Baulos 5/9-7, Lehel

Die gesamten Strecken- und Bahnhofstunnel mit Ausnahme der Schalterhallen und Teilen der Treppenschächte wurden in geschlossener Bauweise erstellt. Die Überdeckung liegt zwischen 12 und 20 m. Die Tunnel liegen in den tertiären Sanden und Mergeln des zweiten Grundwasserstockwerkes. Sie wurden in der Bauweise "Spritzbeton unter Druckluft" aufgefahren, wobei die Druckhöhe in den gespanntes Wasser führenden Sandlagen durch Teilentspannung mittels Vakuumbrunnen abgesenkt wurde. Im Bereich des östlichen Losendes ist als Besonderheit in den tertiären Sanden ein freier Grundwasserspiegel des 2. Grundwasserstockwerkes ausgebildet, der am dortigen Hochufer auf der rechten Isarseite zur Isar hin austritt. Alle Tunnel wurden mit einer Innenschale aus wasserundurchlässigem Beton versehen. Da die Strecken- und Bahnhofstunnel unter Gebieten mit historischer Altbebauung liegen, konnte der Startschacht nur auf der Schwindinsel zwischen dem westlichen Arm der großen Isar und dem östlichen der kleinen Isar situiert werden. Während die große Isar dort als massives Stahlbetongerinne ausgebildet ist, ist im östlichen kleinen Isararm zur Sicherung der Flusssohle eine Steinpackung eingebaut, die mit Spundwänden und Stahlträgern gesichert ist. Diese Träger reichen teilweise bis in den Vortriebsquerschnitt hinein. Um diese Bereiche beherrschen zu können, wurde zuerst vom Startschacht im Gleis 2 in westlicher Richtung unter atmosphärischen Bedingungen ein Tunnelstutzen aufgefahren, der durch eine Druckwand mit den Schleusen abgeschlossen worden ist. Danach wurde über einen ersten Betriebsquerschlag der Vortrieb in westlicher Richtung in beiden Gleisen durchgeführt. In Gleis 1 wurde der Vortrieb in rückwärtiger Richtung am Startschacht vorbei bis unter der Schwindinsel zurückgeführt. Nach Ablassen der Druckluft konnte dann über ein Drucktor, das seitlich im Startschacht angeordnet wurde, die Geräteausstattung für die insgesamt 4 Vortriebe ergänzt werden. Danach konnte unter Druckluftbedingungen der kritische Bereich unter der kleinen Isar im Gleis 1 und später, über einen Betriebsquerschlag, der außerhalb des Flussbettes östlich angeordnet war, in rückwärtiger Richtung im Gleis 2 ausgeführt werden.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Auftraggeber: Landeshauptstadt München, U-Bahn-Referat
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Ausbruchquerschnitt: 38-85 m²
  • Gesamtlänge: ca. 2900 m
  • Eingleisige Tunnel: 2145 m
  • Zweigleisige Tunnel: 340 m
  • Bahnhofstunnel: 340 m
  • Vergabesumme brutto: 107,6 Mio. DM
  • Auftragssumme: 110 Mio.DM
  • Bauzeit: 1982-1986