U-Bahn München, Linie U1 Süd, Baulos 3 - U-Bahnhof St.-Quirin-Platz mit Strecken

Die Linie U 1 Süd bindet die Stadtteile Giesing und Harlaching an das U-Bahn-Netz an. Das Baulos 3 wurde oberflächennah über dem Grundwasser in den hier über20 m mächtigen Schotterterrassen erstellt. Das Bahnhofsbauwerk liegt in einer ehemaligen, heute verfüllten Kiesgrube. Als Baumethode bot sich in diesem Fall die schon vielfach bewährte "Bohrpfahl-Deckel-Bauweise" an. Schalungstechnisch sehr aufwendig war der weit geschwungene "Betonkragen" für die auf der Westseite weit heruntergezogene Dachkonstruktion. Ein Glasdach überspannt die Schalterhalle und das mittlere Bahnsteigdrittel. Das "fischbauchförmige" Dach reicht in seiner Mitte über die gesamte Bahnhofsbreite. Auf der Bahnhofswestseite wird die Grünanlage abgesenkt und das Glasdach entsprechend angeglichen. Die transparente Konstruktion ermöglicht einen Blick vom Bahnsteig in die Grünanlage und sorgt für eine natürliche Ausleuchtung des Bahnhofs. Die entlang der Soyerhofstraße verlaufende Strecke wurde von Süden her unterirdisch in Spritzbetonbauweise in den meist standfesten Kiesen der Münchner Hochterrasse aufgefahren. Dabei handelt es sich vorwiegend um jeweils zwei eingleisige Tunnel. Rund 180 m nördlich des Startschachtes müssen die Gleise über eine Weichenstraße miteinander verbunden werden. Hier vereinigen sich die beiden Tunnel auf ca. 60 m Länge zu einem zweigleisigen Tunnelstück. Für diesen Abschnitt war wegen des wesentlich größeren Tunnelquerschnittes und bedingt durch die geologischen Verhältnisse ein ungleich höherer Bauaufwand erforderlich. Das endgültige Tunnelprofil wurde hier erst durch Auffahren von 7 aufeinander folgenden Teilquerschnitten erreicht, wobei die Strossen der Ulmenstollen vor dem Öffnen der Rest- Kalotte in der Mitte vorübergehend noch einmal mit Kies aufgefüllt werden mussten.

• Land: Deutschland
• Region: Bayern
• Tunnelnutzung: Verkehr
• Nutzungsart: U-Bahn
• Auftraggeber: Landeshauptstadt München, U-Bahn-Referat
• Planer: U-Bahn-Referat
• Ausführung: Ed. Züblin AG, Alfred Kunz GmbH & Co.
• Bauweise: geschlossen
• Vortrieb: Baggervortrieb 
• Anz. Röhren: 2
• Gesamtlänge: 790 m, davon180 m Bahnhofsbauwerk in Bohrpfahlbauweise, je 535 m eingleisige und 60 m zweigleisige Streckentunnel in Spritzbetonbauweise
• Herstellkosten: 39 Mio. DM
• Fertigstellung: 1996
• Bauzeit: 1994-1996