U-Bahn München, Linie U2 Nord, Baulos 8 - Bahnhof Feldmaching mit Strecke
Das Baulos 8 umfasst den Endbahnhof der Linie 2 Nord, der U- und S-Bahn-Netz verbindet, eine Abstellanlage und die stadteinwärts führenden Strecken. Die Streckentunnel wurden zur Vermeidung großräumiger Grundwasserabsenkungen in Spritzbetonbauweise mit Druckluft aufgefahren. Um die Druckhöhe in der Arbeitskammer zu begrenzen, wurde das Grundwasser in den tertiären Sanden des 2. Grundwasserstockwerkes abgesenkt. Zur Vermeidung der Inanspruchnahme von Privatgrund musste zuerst auf 400 m Länge ein flächensparender 2-gleisiger Querschnitt ausgeführt werden, erst dann konnten 2 Einzeltunnel (L = 230 m) aufgefahren werden. Im Anfahrbereich waren zur Verminderung der Luftdurchlässigkeit der Kiese Zement-Bentonit-Injektionen von der Oberfläche aus erforderlich. Die Trompetenbereiche mit einer Gesamtausbruchfläche von maximal 115 m² wurden in 3 Teilvortriebe aufgelöst. Der zweigleisige Streckenbereich mit einer Gesamtausbruchfläche von ca. 80 m² wurde in 2 Teilvortrieben aufgefahren. Die Schleusenanlagen und die Kompressorenstation waren in den vorweg hergestellten östlichen Bauwerksblöcken 1 und 2 untergebracht. Der Block 3 war als Ver- bzw. Entsorgungsschacht konzipiert. Die Schleusenanlage bestand aus einer dreikammerigen Personenschleuse, zugelassen für jeweils 10 Personen und ausgerüstet mit einer Sauerstoffatemanlage, einer 20 m langen Materialschleuse und einer Großgeräteschleuse mit 250 m³ Schleusenvolumen. Zur Drucklufterzeugung waren 11 Schraubenkompressoren installiert, die 660 mm³ I min Luft liefern konnten. Für Arbeitsluft standen 56 m³/ min zur Verfügung. Der gesamte Luftverbrauch für die Drucklufthaltung betrug ca. 140Mio. m³. Zur Ganglinie des Luftverbrauches ist zu bemerken, dass der Rückgang im Juli 1992 auf einen Ausbläser und die Einstellung der Arbeiten zurückzuführen ist. Die deutliche Reduzierung ab März 1993 ist das Ergebnis erfolgreicher Abdichtungsmaßnahmen, wobei die Spritzbetonschale teils mit Kunststoffmörtel beschichtet wurde, teils nach Auftreten der ersten Risse noch einmal eine 2 bis 3 cm dicke Spritzbetonschicht im Kalottenbereich aufgebracht wurde.
- Land: Deutschland
- Region: Bayern
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: U-Bahn
- Auftraggeber: Landeshauptstadt München, U-Bahn-Referat
- Planer: U-Bahn-Referat
- Ausführende: Beton- und Monierbau GmbH, Max Bögl GmbH & Co. KG
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Sprengvortrieb
- Auskleidung: Spritzbeton
- Anz. Röhren: 2
- Gesamtlänge: 1110 m
- Querschnitt: 40 bis 115 m²
- Herstellkosten: 107 Mio. DM
- Fertigstellung: 1995



