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U-Bahn München, Linie U2 Ost, Baulos 4 - Bahnhöfe Messestadt-West und Messestadt-Ost mit Strecken

Die Linie 2 erschließt die Neue Messe München und den neuen Stadtteil Messestadt- Riem. Nach Auflassung des Flughafens München- Riem wurde zuerst quer über das ehemalige Vorfeld und die Landebahn mit dem Bau der U-Bahn begonnen. Die Gradiente verläuft 10 bis 14 m unter Gelände in den Kiesen und Sanden der Münchner Schotterebene und fällt im Westen bis 23 m tief zum Startschacht des nächsten Bauloses. Das Baulos 4 wurde in offener Bauweise in geböschter Baugrube errichtet. Es taucht hierbei ca. 8 bis 10 m in das obere Grundwasserstockwerk ein. Da eine Grundwasserabsenkung weder wirtschaftlich sinnvoll noch wasserwirtschaftlich gestattet ist, erfolgte die Herstellung des Gesamtbauwerkes im Schutze eines Schmaldichtwandtroges bzw. an der westlichen Losgrenze zu Baulos 3 im Schutze einer überschnittenen Bohrpfahlwand. Die Baugrube war mit den o. g. Abmessungen und ca. 900 000 m³ Aushubvolumen die größte beim Münchner U- Bahn-Bau. Die Schmaldichtwände wurden nach einem 4 m tiefen Voraushub i. M. 16 m tief niedergebracht und ca. 80 cm in die anstehenden tertiären Mergel eingebunden. Aufgrund der hohen Lagerungsdichte der anstehenden quartären Kiese wurde der Großteil der Schmaldichtwand im Halbschrittverfahren hergestellt. Zur Gewährleistung eines ungehinderten Bauablaufs wurde die Baugrube in 6 Einzeldocks unterteilt, um die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte wie den Voraushub, die Dichtwandherstellung, das Lenzen der Docks, den Erdaushub und die Betonarbeiten in eine Taktfolge zu bringen. Im Anschluss an den benachbarten, bergmännisch hergestellten Tunnelabschnitt des Bauloses 3 wurden im Streckenbereich 1700 m² überschnittene Bohrpfahlwand, Durchmesser 120 cm, bis zu 24 m Tiefe abgeteuft. Da der Schmaldichtwandtrog von West nach Ost auf seiner ganzen Länge den Grundwasserstrom senkrecht quert, waren umfangreiche Wasserhaltungsmaßnahmen erforderlich. Zur Verringerung des Grundwasseraufstaus wurden außerhalb der Schmaldichtwände Drainageleitungen verlegt, die im Abstand von 200 m durch provisorische Querleitungen verbunden wurden. Nach Erreichen der Endaushubtiefe wurden diese Querleitungen durch Dükerleitungen ersetzt. Nach Abschluss der Baumaßnahme wurden die Schlitzwände im Abstand von 25 bzw. 12,5 m für Sickerschlitze aufgebahrt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Auftraggeber: Landeshauptstadt München, U-Bahn-Referat
  • Planung: U-Bahn-Referat
  • Ausführung: Bilfinger + Berger Bau AG
  • Bauweise: Offen
  • Vortrieb: geböschte Baugrube
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 1700 m, davon westl. Strecke 340 m, Bahnhof West  220 m, östliche Strecke 690 m, Bahnhof Ost 250 m, Abstellanlage 220 m
  • Herstellkosten: 81 Mio. DM
  • Fertigstellung: November 1996