U-Bahn Nürnberg, Linie 3 Nord, Bauabschnitt 1.2, Bahnhof Maxfeld und Tunnelstrecken
Mit dem Bauabschnitt 1.2 der U-Bahn-Linie 3 wurde das bislang 27 km lange Nürnberger U-Bahn-Netz um 1,16 km erweitert. Ausgehend von der bestehenden Linie U2 zweigen nun 2 Einzelröhren in Richtung Nordwesten ab, die unterhalb der Bayreuther Straße und dichter Wohnbebauung verlaufen und mit dem U-Bahnhof Maxfeld den Nordwesten der Stadt erschließen. Auf dem insgesamt knapp 1160 m langen Streckenabschnitt wurden 1300 m eingleisige Tunnelröhren mit einer Ausbruchsfläche von 35 m² sowie auf 280 m Länge eine zweigleisige Tunnelröhre mit einer Ausbruchfläche von 70 m² bergmännisch hergestellt. Der ca. 180 m lange Bahnhofsbereich wurde in offener Bauweise erstellt. Der angetroffene Baugrund setzt sich aus den Gesteinen des Sandsteinkeupers zusammen. Im Bereich der Tunnelröhren wurde Blasensandstein angetroffen, der im Hangenden von Coburger Sandstein überlagert wird. Der U-Bahnhof Maxfeld wurde in Bohrpfahl-Deckel-Bauweise bzw. in offener Baugrube erstellt. Die über eine Rampe erschlossene Baugrube wurde aus Lärmschutzgründen vollständig abgedeckt und als Auffahrschacht für die bergmännischen Tunnelröhren genutzt. Der Vortrieb der ein- bzw. zweigleisigen Tunnelröhren erfolgte in Spritzbetonbauweise mit kurz vorauseilender Kalotte und teilweise sofortigem Sohlschluss. Ausbruch und Sicherung erfolgten mittels Teilschnittmaschine und Trockenspritzbeton, weshalb eine saugende Bewetterung in Kombination mit einer Entstaubungsanlage erforderlich wurde. Im Bereich des Aufweitungsquerschnittes des zweigleisigen Tunnels und der Gleisverbindung der beiden eingleisigen Tunnel musste der Vortrieb auf Grund der großen Kalottenbreite von 13 m einhüftig erfolgen. Aus baubetrieblichen Gründen erfolgten die Schutterung des Ausbruchmaterials und die Materialandienung der Vortriebe in den eingleisigen Tunnelröhren mit einer Einschienenhängebahn. Hierdurch konnte die nachgezogene Sohle parallel zum Ausbruch betoniert werden. Im Anschluss an die Vortriebsarbeiten wurde dann der Gewölbebeton aus wasserundurchlässigem B 35 eingebracht. Zur Vermeidung von Erschütterungen durch die fahrenden U-Bahnen wurde das Masse-Feder-System ausgeführt.
- Land: Deutschland
- Region: Bayern
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: U-Bahn
- Bauherr: Stadt Nürnberg, Tiefbauamt/U-Bahn-Bau
- Planer Entwurf: Stadt Nürnberg, Tiefbauamt/U-Bahn-Bau
- Ausführung: Köhler und Seitz, Müller+ Hereth
- Bauausführung: Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Bilfinger Berger AG, Ed. Züblin AG
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Teilschnittmaschine(TSM)
- Auskleidung: Ortbeton
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: Loslänge 1160 m darin 1300 m eingleisige Röhren, 280 m zweigleisige Röhre und Bahnhof
- Querschnitt: 35 bis 95 m²
- Auftragsvolumen: 26 Mio. € (Rohbau)
- Bauzeit: April 2001 bis März 2004

