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Vorfluter Süd Köln

Zur Entwässerung der westlich von Köln gelegenen Einzugsgebiete sind nicht genügend natürliche Wasserläufe vorhanden. Deshalb haben die betroffenen Kommunen in der Vergangenheit den Südlichen Randkanal und den Kölner Randkanal als künstliche Vorfluter bis zum Rhein hin anlegen lassen. Als sich herausstellte, dass auch diese zusätzlichen Vorfluter zur Entwässerung neuer Wohn- und Gewerbegebiete im Kölner Süden sowie in den angrenzenden Kommunen nicht mehr ausreichen würden, planten die im "Zweckverband Südlicher Randkanal" zusammengeschlossenen Städte Köln, Hürth und Frechen den Bau eines weiteren künstlichen Vorfluters in unterirdischer Bauweise. Das insgesamt 10,5 km lange Bauwerk wurde in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Rohrquerschnitten in 3 Vortriebslose sowie das Rheineinlassbauwerk als Los 4 unterteilt. Die Lose 3 und 4 umfassen 2885 m Tunnelstrecke DN 3600, 12 Revisionsschächte, einen Absperrschieber sowie das Rheineinlassbauwerk. Der Verwaltungsentwurf sah die Herstellung des Tunnels im Rohrvortrieb in 7 geraden Haltungen einschließlich der dafür erforderlichen 7 Start- und Zielschächte vor. Beauftragt wurde ein Sondervorschlag der Arbeitsgemeinschaft, der eine Verringerung der Vorpressstrecken von 7 auf 5 vorsah und damit die Einsparung von 2 Zielschächten ermöglichte. Damit konnte auch eine Beeinträchtigung des Verkehrs am Bonner Verteiler vermieden werden. Weiterer Vorteil des Sondervorschlags war eine zentrale Baustelleneinrichtung auf der größten zur Verfügung stehenden Fläche am Schacht S 26. Das Los 3 wurde dadurch in 2 Abschnitte geteilt, die nacheinander aufgefahren wurden. Ein mehrfaches Umsetzen der kompletten Vortriebsanlage war nicht nötig. Der Schild wurde in den Baugruben S/Z 27, S/Z 29 und S/Z 24 lediglich auf einer Schildwiege verschoben. Nur die Schachteinrichtung musste umgesetzt werden. Die Einsparung der beiden Zielschächte S/Z 25 und S/Z 28 bedingte eine Verlängerung der Pressstrecken bis zu einer maximalen Länge von 940 m sowie das Auffahren zwei er Kurven mit einem Radius von 450 m.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Abwasserentsorgung
  • Auftraggeber: Zweckverband Südlicher Randkanal-Städte Köln, Hürth, Frechen
  • Planer: Obermeyer Planen + Beraten, Michael Müller
  • Ausführende: Philipp Holzmann AG, Dyckerhoff & Widmann AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Rohrvorpressung
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 2835m
  • Querschnitt: 3,60 m (DM), 16,6 m² (QS)
  • Herstellkosten: 46Mio. DM
  • Bauzeit: 1996-1998 (18 Monate)
  • Fertigstellung: März 1998