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Wasserversorgung Krefeld

Bisher wurde das grabenlose Verlegeverfahren überwiegend mit dem Verlegen von Rohrleitungen aus Kunststoff in Verbindung gebracht. Dabei ist es technisch auch möglich, duktile Gussrohre im Horizontalspülbohrverfahren zu verlegen. Für die Städtischen Werke Krefeld AG wurden von Flow-Tex für die Wasserversorgung der Stadt Krefeld mehrere Kilometer Rohrleitungen aus duktilem Gusseisen verlegt. Für den Einbau der innerstädtischen Leitungen mit Durchmessern von DN 100, DN 150 oder DN 200 wurden Standardbohrgeräte mit maximalen Zugkräften von 50 bzw. 80 kN eingesetzt. Auf Teilverlegestrecken zwischen 100 und 180 m wurden jeweils von der Startgrube aus die Pilotbohrung ausgeführt, im Rückwärtsgang die Aufweitungen vorgenommen und beim letzten Aufweitvorgang die Gussleitung eingezogen. Die Länge der jeweiligen Teilverlegestrecken wird in Abhängigkeit der örtlichen Bedingungen sowie der Bodenverhältnisse festgelegt. Vor Beginn der Bohrarbeiten mit dem Flow-Tex-Verfahren wurde mittels Georadar die gesamte Verlegetrasse untersucht. Voraussetzung für den Einsatz duktiler Gussrohre mit dem Horizontalspülbohrverfahren ist eine zugfeste Verbindung der Gussrohre. Bei den Baumaßnahmen in Krefeld wurden Tyton-Sit- und TKF-Muffenverbindungen der Thyssen Guss AG gewählt. Die Verbindung der Gussrohre wurde innerhalb der Grube durchgeführt. Nach und nach wurden dazu die 6 m langen Teilstücke in die Grube abgesenkt, mit Sit-Ringen verbunden, mit Schrumpfschläuchen verschweißt und nacheinander eingezogen. Die Ausgangsgruben zum Rohreinzug müssen dabei in ihrer Länge auf die Maße der Rohrteilstücke abgestimmt sein und sind deshalb etwas größer als herkömmliche Zielgruben. Die auftretenden Zugkräfte beim Einziehvorgang wirken überwiegend am Aufweitkopf, der direkt am Gestänge angebracht ist. Durch die Gleitwirkung und den Aufschwimmeffekt, bedingt durch die Bohrsuspension, wird die Rohrleitung ohne nennenswerte Reibung eingezogen. Für die Verlegung duktiler Gussrohre mit einem Innendurchmesser von 300 mm außerhalb des Stadtgebietes wurde mit einer leistungsstärkeren Bohranlage mit einer Zugkraft von 100 kN gearbeitet. Es war hierzu eine Aufweitung des Bohrlochs auf 580 mm notwendig. Für die Pilotbohrung, die Aufweitung und den Einzug des Produktenrohres wurden für den Verlegeabschnitt 4 Arbeitstage benötigt.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Utility
  • Nutzungsart: Trinkwasser
  • Auftraggeber: Städtische Werke Krefeld AG
  • Planer: Städtische Werke Krefeld AG
  • Ausführende: FlowTex-service GmbH
  • Bauweise: geschlossen
  • Vortrieb: Rohrvortrieb (Horizontalspülbohrverfahren)
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: ca. 500m
  • Querschnitt: DN 100 bis DN 300, duktiles Gusseisen
  • Bauzeit: verschiedene Bauabschnitte 1993 bis 1996