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Wehrhahn-Linie Düsseldorf Baulos 1, Kernstrecke

Die Landeshauptstadt Düsseldorf realisiert zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs die Kernstrecke der Wehrhahn-Linie als untertägige Stadtbahntrasse, die 5 oberirdische Straßenbahnlinien ersetzt.
Die neue 3,50 km lange zweigleisige Tunnelstrecke mit insgesamt 5 Bahnhöfen und 2 Oberflächen-Haltestellen verläuft unterirdisch vom S-Bahnhof Bilk bis zum S-Bahnhof Wehrhahn und folgt im Wesentlichen den Straßenzügen Elisabeth-/ Kasernenstraße sowie Schadowstraße/ Am Wehrhahn. Die Tunnel sind 1.298 m und 955 m lang und haben einen Ausbruchsdurchmesser von 9,49 m.
Ein bereits bestehendes ca. 150 m langes Tunnelstück unterhalb des vorhandenen U-Bahnhofs Heinrich-Heine-Allee wird in die neue Tunnelanlage integriert. Dieses Tunnelstück teilt die Kernstrecke der Wehrhahn-Linie in zwei Abschnitte. Die Vortriebsanlage wird vor dem U-Bahnhof abgebaut und oberirdisch umgesetzt. Die Versorgungsleitungen werden in diesem Bereich ebenfalls oberirdisch verlegt.
Aufgrund der vorhandenen Geologie mit quartären Sanden, Kiesen und Blöcken der Rhein-Terrasse mit Wasserdrücken von bis zu 2 bar und Überdeckungen von bis zu 15 m, werden die beiden Tunnelröhren im Hydroschildverfahren aufgefahren. Wegen der sehr geringen Überdeckungen im Bereich der beiden Zielschächte erfolgt die Einfahrt dort in geflutete Schlitzwandkästen.
Denkmalgeschützte und setzungsempfindliche Bebauung wird durch Kompensationsinjektionen abgesichert.
Die Tunnelröhren mit einem Innendurchmesser von 8,30 m bestehen aus einer gedichteten, 45 cm starken Tübbing-auskleidung.
Die Bahnhöfe mit einer Bahnsteiglänge von 90 m werden in Deckelbauweise hergestellt. Der Anschluss an den U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee erfolgt in offener Bauweise.
Vier der fünf Bahnhöfe werden nach Herstellung der Deckel durchfahren. Die Tübbingröhren werden nach Beendigung der Schildfahrt ausgesteift und im Zuge des Stationsaushubs abgebrochen. Zu diesem Zweck werden in den Bahnhofsbereichen stahlfaserbewehrte Tübbinge eingebaut, was eine Zulassung im Einzelfall erforderte.
Es sind umfängliche Begleitarbeiten am Straßen-, Leitungs- und Kanalbestand notwendig, die logistisch und zeitlich verzahnt mit den Tunnelarbeiten durchgeführt werden müssen. Die Minimierung der Umfeld- und Umweltbeeinträchtigungen ist dabei die oberste Prämisse.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-/Stadt-/S-Bahn
  • Bauherr: Stadt Düsseldorf, Amt für Verkehrsmanagement
  • Planer: Ingenieurgemeinschaft Wehrhahn-Linie: Schüßler-Plan/Zerna Ingenieure/Spiekermann GmbH
  • Bauausführung: Implenia Construction GmbH (ehem. Bilfinger Construction GmbH)
  • Bauweise: Offen/Geschlossen
  • Vortrieb: TBM
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 1 (2-gleisig)
  • Gesamtlänge: 1298 + 955 m
  • Querschnitt: 70,70 m²
  • Kosten: 297 Mio. Euro ( Rohbaulos 1)
  • Bauzeit: 2007 bis 2015
  • Inbetriebnahme: 02/2016