Wehrhahn-Linie Düsseldorf Baulos 2, Unterfahrung Kaufhof an der Kö
Die Landeshauptstadt Düsseldorf realisiert zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs die so genannte Kernstrecke der Wehrhahnlinie als untertägige Stadtbahnstrecke. Die neue 3,5 km lange Stadtbahnstrecke mit 6 unterirdischen Bahnhöfen und 2 Oberflächen- Haltestellen verläuft unterirdisch vom S-Bahnhof Bilk bis zum S-Bahnhof Wehrhahn und folgt im Wesentlichen den Straßenzügen Elisabeth-/Kasernenstraße sowie Schadowstraße/ Am Wehrhahn. Gegenstand des Loses 2 sind die erweiterten Rohbauarbeiten für den U-Bahnhof Heinrich-Heine- AIIee. Ein wesentlicher Teil der Maßnahme ist die Abfangung des denkmalgeschützten Kaufhofes an der Königsallee. Auf Basis eines Sondervorschlages wird der Bahnhof in bergmännischer Bauweise in Verbindung mit einer Baugrundvereisung hergestellt. Der Frostkörper hat hierbei während der Bauzeit eine statische und eine abdichtende Funktion. Zur Realisierung dieses Frostkörpers werden um den späteren Ausbruchquerschnitt horizontale Gefrierrohre in einer Raumkurve gebohrt. Nach der Ausrüstung der Gefrierrohre erfolgt in einer Aufgefrierphase das Erstellen des zylinderförmigen, etwa 2,50 m dicken Frostkörpers, zuerst für den Mittelteil und anschließend für die Seitenteile. Der Gefrierprozess wird durch Gefrieraggregate mit einer aufsummierten Kälteleistung von ca. 1200 kW erstellt. Als Kälteträger wird eine 30 %-ige wässrige Salzlösung mit einer Temperatur von -35 °c durch die Gefrierrohre gepumpt. Der bergmännische Vortrieb erfolgt anschließend in mehreren Bauphasen für einen 3-gliedrigen Tunnelquerschnitt. Schädliche Verformungen des Kaufhofes werden durch Kompensationsinjektionen ausgeglichen. Zur Überwachung während der Vortriebsarbeiten wurde im Untergeschoss des Kaufhofs innerhalb der Verkaufsräume ein Präzisionshöhenkontrollsystem (Schlauchwaagen) mit 152 Einzelsensoren installiert. Prismen an den Außenfassaden des Kaufhofs vervollständigen die messtechnische Überwachung der Bauaktivitäten. Die Bodenvereisung wird erst außer Betrieb genommen, nachdem die Innenschale des Bahnhofs eingebaut und das Bauwerk wasserdicht an die Tunnelröhre angeschlossen ist.
- Land: Deutschland
- Region: Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: U-Bahn
- Bauherr: Stadt Düsseldorf
- Planer: Max Bögl (Entwurf), lng. Büro Vössing GmbH (Ausführung)
- Bauausführung: Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Bereich Mitte, Sitz Düsseldorf
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Sprengvortrieb
- Auskleidung: Spritzbeton
- Anz. Röhren: 1
- Gesamtlänge: 123 m (Bahnhof Heinrich-Heine-AIIee)
- Auftragsvolumen: 71 Mio. Euro netto (Rohbau)
- Bauzeit: 2008 bis 2013


