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Wesertunnel · Neubau der Bundesstraße B 437

Der Wesertunnel ist das Kernstück im Zuge des Neubaus der Bundesstaße B 437 als Querverbindung zwischen der Bundesstraße B 212 auf der westlichen und der Bundesautobahn BAB A 27 auf der östlichen Seite der Weser. Er unterquert die Bundeswasserstraße Weser zwischen Dedesdorf und Kleinensiel. Sowohl bei Wartungs- und Reparaturarbeiten als auch bei betrieblichen Störungen muss der Verkehr mit jeweils einem Fahrstreifen je Fahrtrichtung aufrechterhalten werden können. Deshalb erhält der Tunnel zwei voneinander getrennte Röhren. Aus ökologischen Gründen war nur eine grundwasserschonende Bauweise zugelassen. Die Auffahrung der Tunnel erfolgt mit einem Flüssigkeitsschild. Der Schilddurchmesser beträgt 11,70 m. Ein hinter dem Schneidrad angeordneter Steinbrecher kann Findlinge bis zu einem Durchmesser von 0,90 m in förderfähige Größen zerkleinern. Für den einschaligen Ausbau der Tunnel werden 50 cm starke Stahlbetontübhinge der Festigkeitsklasse B 55 mit einer Ringbreite von 1,50 m verwendet. Ein kompletter Ring besteht aus 6 Elementen und einem Schlussstein. Die Ringfuge ist als Nut-Feder-Verbindung mit einem umlaufenden Dichtungsprofil aus Neopren ausgebildet. Die Tübbings werden in Fertigteilwerken der Arge in Hamminkeln/Niederrhein und in Berlin produziert. Für das Flucht- und Rettungskonzept im Katastrophenfall sind 4 Querschläge zwischen den beiden Röhren vorgesehen. Die Auffahrung der Querschläge erfolgt bergmännisch in Spritzbetonbauweise von den fertigen Röhren aus im Schutze eines Gefrierkörpers. Die 40 cm starke Innenschale wird aus wasserundurchlässigem Stahlbeton hergestellt. Der Tunnel durchörtert in Tiefen zwischen 10 m und 30 m Wechsellagerungen aus Torf-, Ton- und Sandlagen des Küstenholozäns. Darunter stehen Ton- und Feinsandlagen des Pleistozäns an. Bereichsweise sind größere Steine eingelagert.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Niedersachsen
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Bundesstraße
  • Bauherr: Bundesrepublik Deutschland
  • Auftraggeber: Land Niedersachsen
  • Bauausführung: Straßenbauamt Oldenburg-Ost
  • Planer: Babendererde Ingenieure GmbH, IMS Ingenieurgesellschaft mbH, Spiekermann GmbH & Co. Beratende Ingenieure
  • Ausführende: Hochtief AG, Philipp Holzmann AG, Ludwig Freytag GmbH & Co. KG, Heinrich Hecker GmbH & Co. KG, Martin Oetken GmbH & Co. KG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine (SM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2 x 1650 m sowie 2 Rampen je 350 m Länge
  • Durchmesser: Innendurchmesser 10,30 m; Schilddurchmesser 11,70 m
  • Querschnitt: Ausbruchfläche 107,5 m²
  • Rohbaukosten: 300 Mio. DM
  • Bauzeit: 1997-2001
  • Inbetriebnahme: 2002