Ziegenbergtunnel, B 54/62- Hüttentalstraße
Geologisch lässt sich das Gebirge am Ziegenberg wie folgt beschreiben: Unter einer Lockergesteinsschicht von ca. 2 bis 8 m, bestehend aus Schluff- und Steinschichten (Hangschutt), steht das Festgestein an, welches aus gefalteten, geschieferten Schichtgesteinen der unterdevonischen Siegener Schichten besteht. Bei dem Festgestein handelt es sich im Wesentlichen um eine Wechselfolge aus Tonschiefer und Grauwacken bzw. Sandsteinschichten. In offener Bauweise wurden im Osten 22 m der Nordröhre als Galeriestrecke (einseitig offen) und 52 m der Südröhre in einem Hanganschnitt hergestellt. Diese Galeriestrecken sind im Endzustand halbseitig überschüttet worden. Der Übergang zum angeschnittenen Steilhang wurde mit jeweils einer bepflanzbaren Elementwand, einer sogenannten Raumgitterwand, dauerhaft angepasst. Im Westen wurden im Anschluss an Bauwerk BW 29.1 je drei Tunnelblöcke in einer Baugrube hergestellt. Diese sind im Endzustand vollkommen überschüttet. Diese Überschüttung endet an den Grundstücken der Ehlersstraße in einem Lärmschutzwall. Für die bergmännische Bauweise verblieben für die Nordröhre 280 m und für die Südröhre 240 m. Die maximale Überdeckung der Tunnelröhren liegt bei ca. 26 m und die minimale bei ca. 8 m. Im Bereich des Ostportals verlaufen die Achsen der beiden Tunnelröhren in einem spitzen Winkel zu den Höhenlinien des zu durchfahrenden Hanges. Der zu überwindende Höhenunterschied erreichte bis zu 23 m. Neben der temporären Voreinschnittssicherung musste hier eine dauerhafte Bangsicherung ausgeführt werden. Der Vortrieb des Ziegenbergtunnels erfolgte in Spritzbetonbauweise. Geplant war der Ausbruch im Sprengvortrieb. Bereits nach wenigen Metern musste auf einen Fräsvortrieb umgestellt werden, da die Sprengerschütterung Schäden an Gebäuden des Hubertusweges hervorrief. Zur Minimierung der Setzungen im Bereich des Westportales ist planmäßig die vorauseilende Sicherung und die Ausbildung eines Längsbalkens im Firststollen vorgesehen worden. Weiterhin wurde hier von GOK mit Hilfe einer Felsinjektion der Untergrund zusätzlich vergütet. Die Innenschale aus bewehrtem Stahlbeton B 25/ B 35 erhielt Wandstärken von 35 und 40 cm. Zur Abdichtung und Ableitung von anfallendem Bergwasser befindet sich zwischen der Spritzbeton und der Innenschale eine Kunststofffolienabdichtung, die in Drainagen entwässert, die auf beiden Seiten der Tunnelröhre verlegt wurden.
- Land: Deutschland
- Region: Nordrhein-Westfalen
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Straßentunnel
- Auftraggeber: Bundesrepublik Deutschland, Westfälisches Straßenbauamt Siegen
- Ausführende: Hochtief AG
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Sprengvortrieb/Fräsmaschine
- Auskleidung: Ortbeton
- Anz. Röhren: 2
- Gesamtlänge: 356 m
- Durchmesser: 11,0 m
- Querschnitt: 82-94 m²
- Herstellkosten: ca. 60 Mio. DM
- Bauzeit: 1994-1998
- Fertigstellung: Ende 1998



