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Eisenbahnachse Brenner: Hauptlos H8 Jenbach

Das Baulos H8, Jenbach, ist Teil der nördlichen Zulaufstrecke zum geplanten Brenner Basistunnel auf der Eisenbahntransversalen München-Verona. Im engen Unterinntal quert der Streckenverlauf in diesem Abschnitt mehrmals die lnntalautobahn, den Bahnhof und das Gewerbegebiet Jenbach. Die Trasse verläuft teilweise im Uferbereich des Inn. Deshalb wurde eine überwiegend untertägige Trassenführung in einem zweigleisigen Tunnel gewählt. Im Osten erfolgt der Anschluss an das Nachbarlos H3-6 untertägig. Dann folgen ein 3467 m langer bergmännisch, mit einer Tunnelbohrmaschine (TBM) aufgefahrener Tunnelabschnitt und ein 230 m langer, in offener Bauweise erstellter Rechtecktunnel, ehe eine 61 0 m lange Rampe den Anschluss an die Verknüpfungsstelle Stans im benachbarten Los H3-4 schafft. Der Tunnelvortrieb erfolgte von West nach Ost aus einer 60 m langen Startbaugrube, in der später ein Teil des Rechtecktunnels gebaut wurde. Die Startbaugrube lag direkt neben der lnntalautobahn A 12. Der Schild unterquerte diese direkt nach der Anfahrt im schleifenden Schnitt mit einer Überdeckung von anfänglich nur einem halben Durchmesser. Zur Setzungsminimierung wurde ein Injektionskörper ausgeführt. Der Vortrieb erfolgte fast ausschließlich in den rolligen Kies- und Sandböden des Unterinntalschotters und durchgehend im Grundwasser des Inn. Auf den letzten 250 m wurde schleifend ein Felshorizont angefahren. Es wurde ein Hydroschild mit 13,03 m Bohrdurchmesser eingesetzt. Die Sicherung des Tunnels erfolgte mit 0,50 m dicken Tübbingen. Ein Ring besteht aus 7+1 Steinen und ist 2,00 m breit. Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten wurde eine 20 cm dicke Brandschutz-Ortbetoninnenschale eingebaut. Im Abstand von je 500 m wurden Rettungsschächte erstellt, die über Rettungsstollen mit dem Haupttunnel verbunden sind. Zum Bau der 6 Rettungsstollen wurde das Rührpressverfahren mit einer Schildmaschine (4,80 m Durchmesser) und flüssigkeitsgestützter Ortsbrust eingesetzt. Für den Anschluss der Rettungsstollen an den Haupttunnel und an die Schächte wurden vorlaufend Dichtkörper im Düsenstrahlverfahren hergestellt.

 

  • Land: Österreich
  • Region: Tirol
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Eisenbahntunnel
  • Bauherr: Brenner Eisenbahn GmbH
  • Planer: ILF/Geotechnik Hammer
  • Bauausführung: Strabag AG, Ed. Züblin AG, Hochtief Construction AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Tunnelbohrmaschine (TBM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 3467 m (TBM), 840 m (offene Bauweise)
  • Querschnitt: 13,03 m (Bohrdurchmesser), 11,63 m (lnnendurchmesser)
  • Auftragsvolumen: rd. 151 Mio. Euro
  • Bauzeit: 2006 bis 2010