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Tunnel Brixlegg, Unterinntaltrasse

Im Zuge der Brenner Zulaufstrecken entstand der 2-gleisige Eisenbahntunnel Brixlegg in Spritzbetonbauweise mit einem Ausbruchquerschnitt von 110 bis 130 m² und einer Gesamtlänge von 4195 m, wobei bereits 723 m im Haupttunnel und ca. 2250 m des 2500 m langen Rettungsstollens im Zuge des Erkundungsstollens Brixlegg-Ost hergestellt waren. Im Abstand von 500 m verbinden Querschläge den Haupttunnel mit dem Rettungsstollen. Der zweite Zugangsstollen „Brixlegg-Mitte" weist eine Länge von 330 m auf. Der Ausbruch erfolgte komplett im Sprengbetrieb. Das Baulos endete im Westen „blind" unter Tage. Im Osten war ein Zugang über eine 150 m lange Baugrube möglich, die im Schutze eines Spundwandkastens und einer Schmalwandumschließung ausgehoben wurde. Das bergmännische Ostportal des Tunnels liegt in der südlichen Festgesteinsflanke des Inntals. Von dort aus unterfuhr der Vortrieb das Alpbachtal südlich des Zentrums von Brixlegg. In Richtung Westen liegt die Trasse knapp südlich des ehemaligen Bergbaugebietes „Mühlbichl", quert das mit Lockermaterial gefüllte Tal „Matzenpark" und führt über eine Festgesteinsrippe und das ehemalige Bergbaugebiet „Matzenköpfl" zurück zur Talflur des Inntales. Die Festgesteine des Südrandes im Inntal sind von Sedimentserien der kalkalpinen Trias aufgebaut. Bereichsweise sind auch tiefere. ältere und metamorphe Gesteinseinheiten. z. B. Schwarzer Dolomit oder Wildschönauer Schiefer, aufgeschlossen worden. lnfolge der alpinen Tektonik liegt ein komplexer Gebirgsbau mit den Deckensystemen Hauskogeldecke und Hoheneggdecke vor. Die Hydrologie des Gebietes ist durch den Wechsel von Wasser führenden und relativ undurchlässigen Schichten mit steiler Schichtlagerung gekennzeichnet. sodass ein Kammersystem resultiert. Durch die im Schutze einer Schmalwand bis zum Einbau der Innenschale betriebene Grundwasserabsenkung konnten auch die stark Wasser führenden Zonen problemlos durchfahren werden. Auf ca. 75% der Strecke wurde eine bewehrte Innenschale mit einer Rundumabdichtung (3-mm-PVC-Folie) hergestellt. die auf einen Wasserdruck von 6 bar ausgelegt wurde. Der restliche Teil der Innenschale konnte dräniert ausgeführt werden. Die Rohbauarbeiten wurden mit dem Betonieren des letzten Innenschalengewölbes in nur 24 Monaten ausgeführt. Der bestehende Rettungsstollen wurde dabei genutzt. um an bis zu vier Angriffspunkten gleichzeitig vorzutreiben. Zur Beschleunigung der Betonarbeiten wurden doppelte Schalsätze installiert.

 

  • Land: Österreich
  • Region: Brixlegg
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Eisenbahntunnel
  • Bauherr: Brenner Eisenbahn Gesellschaft (BEG)
  • Bauausführung: Bilfinger Berger AG
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 1
  • Gesamtlänge: 4195 m
  • Querschnitt: 110 bis 130 m² (Sprengvortrieb)
  • Auftragsvolumen: 93 Mio. Euro
  • Bauzeit: 2004 bis 2006