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U-Bahn Wien- U1/1 Kagraner Platz

Das Baulos U 1/1 der U-Bahn Wien-Kagran wurde vom Herbst 2001 bis Frühjahr 2005 realisiert. Teil dieses Bauloses ist ein aus zwei eingleisigen Tunnelröhren bestehender, ca. 415 m langer Streckenabschnitt. Das Auffahren dieser Tunnelröhren erfolgte mit einem Hydroschild, Schilddurchmesser  6,80 m, von Juni 2003 bis Dezember 2003. Die Überdeckung schwankt zwischen 3,40 und 12,00 m. Neben Ver- und Entsorgungsleitungen wurden mehrere mehrgeschossige Wohngebäude und eine historische Kirche setzungsarm unterfahren. Größte Herausforderungen stellten die Logistik und die extrem engen Platzverhältnisse im innerstädtischen Bereich dar. Der Ausbau erfolgte mit Tübbingen, hergestellt aus wasserundurchlässigem Brandschutzbeton B500 unter Zugabe von Polypropylenfasern. Die Tübbinge wurden mit EPDM-Dichtungsrahmen ausgerüstet, die auf 3 bar Wasserdruck dimensioniert sind. Ein Tübbingring ist im Mittel 1,30 m breit und besteht aus 6 Segmenten und einem kleinen keilförmigen Schlussstein. Die Trasse liegt inmitten des Donautals und zur Gänze im Bereich der rezenten Mäander. Die Schichtenfolge zeigte, dass oberflächennah durchweg mit Aufschüttungen mit einer Mächtigkeit zwischen 0,50 und 3,00 m, bereichsweise auch mit Auesanden und Auelehmen, zu rechnen war. Die darunter folgenden extrem feinteilarmen Donauschotter bildeten den wesentlichen Bestandteil des Baugrundes. Sie waren über den gesamten Bauabschnitt anzutreffen und weisen eine Mächtigkeit zwischen 6,00 und 15,00 m auf. Darunter folgen die jungtertiären, überwiegend aus Schluffen und Sanden bestehenden Schichten des Oberpannons. Die Tertiäroberkante besitzt erosionsbedingt ein unregelmäßiges Relief. Daher war die darunter folgende schluffig-tonige Schichtfolge unterhalb der quartären Kiese in Tiefen zwischen 9,00 und 17,00 m zu erwarten. Der im Kies liegende Teil des Ausbruchquerschnitts und eine 2,00 m dicke mantelförmige Randzone außerhalb des Querschnitts wurden auf der gesamten Streckenlänge mit einer Porenrauminjektion auf Zement-Bentonit-Basis vorab stabilisiert. Diese Injektionen sollten unkontrollierte Bodenentzüge bzw. Verbrüche vermeiden helfen und einen Ausgleich größerer Setzungsdifferenzen bzw. eine Verflachung der Setzungsmulden an der Geländeoberkante bewirken. Darüber hinaus sollten die sandarmen Kiese verkittet werden, um den Boden für eine Schildfahrt ausreichend standfest zu machen und plötzliche Verluste von Stützflüssigkeit in durchlässige Kieslagen zu verhindern.

 

 

  • Land: Österreich
  • Region: Wien
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn-Tunnel
  • Bauherr: Wiener Linien GmbH & Co KG
  • Planer: Schickl & Partner
  • Bauausführung: Bilfinger Berger AG, BB Bauges. m.b.H, Wien
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)
  • Auskleidung: Brandschutztübbinge mit PP-Fasern
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 1,2 km, davon 2 Tunnelröhren je 415 m
  • Querschnitt: 36,3 m²
  • Auftragsvolumen: 45,8 Mio. €
  • Bauzeit: 2001 bis 2004