Wienerwaldtunnel
Der Wienerwaldtunnel stellt ein wesentliches Teilstück der Neubaustrecke zwischen Wien und St. Pölten dar. Die Gesamtbaumaßnahme Wienerwaldtunnel ist in die folgenden drei Abschnitte geteilt:
- zwei eingleisige Tunnelröhren mit einer Länge von 10 770 m in maschineller Bauweise
- ein 2356 m langes zweigleisiges Tunnelstück in konventioneller Bauweise
- Altlastensanierung, Erdbau, Straßenbau, Kanal- und Betonbau.
Die Überlagerung der Tunnelfirste variiert im Verlauf des ca. 13 km langen Tunnels zwischen 6 m und 190 m. Die Trasse führt durch Schichten aus Schluffstein, Tonstein und Sandstein. Außerdem werden Mergel- und Mergelsteinschichten durchfahren. Es wird mit Wasserzutritten bis 0,5 l/s gerechnet. Das längste der drei Teilstücke besteht aus zwei 10 770 m langen, parallelen eingleisigen Tunnelröhren, die mit zwei Tunnelbohrmaschinen aufgefahren werden, deren Schilddurchmesser beträgt 10,69 m. Es handelt sich um einen steigenden Vortrieb mit einer Neigung von 0,3 %. Die Primärsicherung erfolgt mit unverschraubten, ungedichteten Spreiztübbings, die eine Dicke von 35 cm und eine Breite von 2,25 m haben. Der Schildspalt wird in der Sohle mit Mörtel verfüllt bzw. in der Firste mit Perlkies verblasen. Nach Herstellung einer WDI-Sohle aus Stahlbeton und einer Regenschirmabdichtung erfolgt der Endausbau mit einer 35 cm dicken unbewehrten Betoninnenschale. Ferner werden ein 490 m langer Schutterstollen mit einem Gefälle von 31,6 % und einem Querschnitt von 14,8 m², 25 Querschläge, eine Notfallentlüftungskaverne und 3 Belüftungsschächte hergestellt. Der in konventioneller Bauweise (Spritzbetonbauweise) herzustellende Bauabschnitt beinhaltet neben dem 2356 m langen zweigleisigen Tunnel mit Aufweitungsbereich noch 3 Stollen, 2 Schächte und einen Notausstiegsschacht. Zur Setzungsminimierung sind zu Beginn der Strecke Ulmenstollen aufzufahren. Der Ausbau erfolgt mittels Abdichtung und Stahlbetoninnenschale. Das gesamte Ausbruchmaterial der Schildstrecke wird auf einem anschließenden ca. 10 km langen Streckenabschnitt als Schüttmaterial in Bahndämme sowie in eine vorab zu sanierende Hausmülldeponie eingebaut. Dabei sind ca. 2 Mio. m³ Ausbruchmaterial zu verarbeiten.
- Land: Österreich
- Region: Wien
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: Eisenbahntunnel
- Bauherr: Österreichische Bundesbahnen AG (ÖBB). Infrastruktur Bau
- Planer: Eisenbahn-Hochleistungsstrecken Aktiengesellschaft, HL-AG
- Tübbingplanung: Bilfinger Berger AG
- Bauausführung: Porr Tunnelbau GmbH, Porr Technobau und Umwelt AG, Bilfinger Berger AG, BB Bauges. m.b.H., Wien
- Bauweise: Geschlossen
- Vortrieb: Schildmaschine(SM)
- Auskleidung: Stahlbetontübbinge
- Anz. Röhren: 2
- Gesamtlänge: 2 x 1 0 770 m maschineller Vortrieb, 2356 m konventioneller Vortrieb
- Querschnitt: 88,75 m² für maschinellen Vortrieb, bis 250 m² für konventionellen Vortrieb
- Auftragsvolumen: 340 Mio. €
- Bauzeit: 2004 bis 2009



