Unterquerung der Limmat in Zürich mit dem Gefrierverfahren
Mit dem Ausbau des S-Bahn-Netzes in Zürich wurde der zweigleisige Tunnel unter der Limmat im Schutze eines Gefrierkörpers bergmännisch aufgefahren, ebenso wie die sich daran anschließenden tangierenden eingleisigen Tunnel unter dem Neumühlequai. Die wesentlichen Vorteile des Gefrierverfahrens waren:
- weitestgehende Freihaltung des Flussquerschnitts
- Vermeidung von Beeinträchtigung der Hauptverkehrsstraße
- Erhaltung des Baumbestandes u.a.m.
Der Tunnel unter der Limmat ist bis zu 15 m breit und 10m hoch. Die Überdeckung bis zur Flusssohle beträgt 2,5 bis 3,5 m. Die bis zu 40 m langen Gefrierrohre wurden durch zielgenaues Bohren gegen drückendes Grundwasser eingebaut. Unter Auffüllungen stehen heterogene zusammengesetzte Schichten aus moränenahen Limmatschottern und Seeablagerungen an, die bis zum Neumühlequai hin stark ansteigen. In 10 bis 20m Tiefe folgen Moräne, Grundmoräne und schließlich die Felsoberfläche der Süßwassermolasse. Die angetroffenen Verhältnisse unterschieden sich in einigen Bereichen erheblich. Zur Verringerung der Grundwasserströmungen im Limmattalschotter mussten Spundwände entlang des Tunnels bis in die als dicht prognostizierten Seeablagerungen gerammt werden. Zwischen den Spundwänden wurden zusätzliche Rüttelstopfverdichtungen ausgeführt. Wegen der sehr geringen Überdeckungen zur Flusssohle musste der Wärmeaustausch zur Limmat durch eine thermische Isolation aus Hartschaumplatten begrenzt werden. Um ein Unterströmen zu verhindern, wurde der Spalt zwischen der Flusssohle und diesen Platten mit Colcrete-Mörtel verpresst. Grundwasserströme mussten erst durch Injektionsschirme über den beiden eingleisigen Tunneln abgedämmt werden, ehe der Gefrierkörper aufgebaut werden konnte. Die Temperaturen in den Gefrierkörpern wurden durch eine große Anzahl von Messfühlern überwacht. Geologisch bedingte Undichtigkeiten konnten durch Ultraschallmessungen lokalisiert und mit Injektion geschlossen werden.
- Land: Schweiz
- Region: Schweiz
- Tunnelnutzung: Verkehr
- Nutzungsart: S-Bahn
- Auftraggeber: Kanton Zürich und Schweizerische Bundesbahn (SBB)
- Bauweise: Geschlossen?
- Vortrieb: Gefrierbauweise?
- Anz. Röhren: ?
- Gesamtlänge: ?
- Bauzeit: ?