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Diabolo-Projekt, Airport Zaventem

Zur zukünftigen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Brüssel-Zaventem wurden 2 lnfrastrukturprojekte auf den Weg gebracht, die eine bessere Erreichbarkeit des internationalen Flughafens Zaventem aus Richtung Norden ermöglichen werden. Das Projekt "Diabolo" umfasst zum einen den Umbau des heutigen unterirdischen Kopfbahnhofs am internationalen Flughafen von Brüssel, Zaventem, in einen Durchgangsbahnhof mit Anbindung an die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Brüssel-Antwerpen, die auf dem Mittelstreifen der Autobahn E 19 angeordnet werden wird. Zum anderen wird zur Verbesserung der Erreichbarkeit des Frachtflughafens Brucargo die Autobahnanschlussstelle Cargo der E19 um zusätzliche Ein- und Ausfahrten ergänzt. Für den direkten Zugang zum Cargo-Gelände wird ein Fly-Over gebaut. Die beiden Infrastrukturprojekte sind miteinander verknüpft und stellen die ersten privat vorfinanzierten Projekte (PPP-Projekte) in Belgien dar. Das Herzstück des Diabolo-Projekts sind zwei maschinell aufzufahrende Tunnelröhren von jeweils ca. 1070 m Länge, die mit einem Mixschild von 8,32 m Durchmesser mit Fiüssigkeitsstützung hergestellt werden. Die beiden Tunnelröhren haben einen Außendurchmesser von 8,00 m und sind mit 35 cm dicken Tübbingen ausgekleidet. Der maximale Grundwasserstand liegt ca. 15m über der Tunnelsohle. Die Tunnelröhren befinden sich vollständig im Grundwasser. Der Tunnelvortrieb erfolgt in locker gelagerten Böden. Dabei handelt es sich um Auffüllungen aus gemischtkörnigen Feinsanden mit vereinzelten Pflanzenresten und Steineinlagerungen sowie gemischtkörnige Sandschichten der Brüsseler Formation mit tonigen und schluffigen Bestandteilen. Vereinzelt treten auch kiesige bis steinige Feinsande auf. Die Tunneltrasse verläuft unter Standplätzen von Flugzeugen, der wichtigsten Start- und Landebahn des Flughafens und einigen Rollbahnen. Das Sicherheitskonzept des Tunnels sieht vor, dass nach ca. ¼ der Vortriebslänge der erste Querschlag zu erstellen ist. Nach der Hälfte der Vortriebsstrecke ist mittig zwischen den Tunnelröhren ein Evakuierungsschacht zu bauen. Ein ebenfalls zu erstellender Fluchttunnel führt die Passagiere im Falle einer Evakuierung zu einer bestehenden Unterführung der Startbahn. Zwischen dem Evakuierungsschacht und dem Zielschacht ist ein weiterer Querschlag vorgesehen. Die Querschläge und die Anschlüsse zwischen den Tunnelröhren zum Evakuierungsschacht werden im Schutze einer Bodenvereisung aufgefahren. Weiterhin sind noch ca. 1,1 km Tunnel in Deckelbauweise und ca. 2,3 km in offener Bauweise herzustellen. Für das Projekt ist eine Bauzeit von November 2007 bis Mitte Februar 2012 vorgesehen. Die Inbetriebnahme ist für Juni 2012 geplant.

 

 

  • Land: Belgien
  • Region: Brüssel
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-/Stad-/S-Bahn
  • Bauherr: Northern Diabolo N.V. (PPP-Gesellschaft für den Eisenbahntunnel)/Via-Zaventem N.V. (PPP-Gesellschaft für den Straßenbauteil)
  • Entwurfsplaner: TucRail N.V. (Eisenbahn)/AWV Agentschap Wegen en Verkeer (Straßen)
  • Ausführungsplaner: Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Technical Department,Frankfurt am Main (Tunnelvortrieb)/Technum (andere Gewerke)
  • Prüfer: TucRail N. V. und Eurostation N. V. (Eisenbahn)/AWV (Straßen)/SECO
  • Bauüberwachung: TucRail N.V./Eurostation/AWV
  • Bauausführung: Arge THV Dialink: CEI-De Meyer N.V., Belgien/Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, NL Benelux/MBG (CFE N.V.), Belgien/Vinci Construction Grands Projets, Frankreich/Smet-Tunnelling, Belgien
  • Bauweise: Offen/Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine (SM)/Deckelbauweise/Cut-and-cover
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 5 600 m
  • Querschnitt: 54,4 m² (Bohrdurchmesser)
  • Auftragsvolumen: 322 Mio. Euro
  • Bauzeit: November 2007 bis Februar 2012
  • Inbetriebnahme: Juni 2012