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Hubertustunnel

Der Hubertustunnel bildet den letzten Teilabschnitt des Nördlichen Randwegs in Den Haag/NL. Mit einer Länge von 1,6 km ist er der längste innerstädtische Tunnel in den Niederlanden. Der Tunnel besteht aus 2 Rampenbauwerken (Landscheidingsweg mit einer Länge von ca. 224 m und Hubertusdüne mit ca. 122 m) und zwei 2-streifigen. ca. 1490 m langen Tunnelröhren mit einem Außendurchmesser von 10,20 m. Diese wurden nacheinander von Nordosten nach Südwesten im Hydroschildverfahren aufgefahren. Damit ist der Hubertustunnel der erste Tunnel im Schildvortrieb, der im innerstädtisch überbauten Gebiet in den Niederlanden hergestellt wurde. Die Geologie entlang der Tunneltrasse stammt erdgeschichtlich aus der Zeit des Holozäns. Die im Bereich der Tunneltrasse anzutreffenden Formationen bestehen größtenteils aus schluffigen Feinsanden bis mitteldicht gelagerten Strandsanden. Der Grundwasserspiegel liegt bei ca. + 1,5 m NAP (Neuer Amsterdamer Pegel). Am tiefsten Punkt der Trasse hat der Hubertustunnel eine Überdeckung von ca. 13,5 m. Die größte Überdeckung beträgt 22 m und befindet sich an der Hubertusdüne. Die Tunneltrasse hat ein maximales Gefälle von 5 % und eine maximale Steigung von 4 %. Ihr minimaler Radius beträgt ca. 540 m. Ihr tiefster Punkt liegt bei ca. -18,0 m NAP und der maximale Wasserdruck folglich bei ca. 2,0 bar. Die Rampenbauwerke der Zufahrten wurden in konventioneller Bauweise ausgeführt. d. h.,  alle bewehrten Stahlbetonteile wurden in einer Baugrube hergestellt. Die Baugrube des Startschachts am Landscheidingsweg wurde aus schweren Spundwanddielen des Typs AZ-50 gebaut. Die beiden Tunnelröhren wurden mit einer Mixschild-TBM mit einem Außendurchmesser von 10,51 m aufgefahren und mit Stahlbetontübbingen ausgekleidet. Das Schneidrad der TBM bestand aus einem vierteiligen Schneidradzentrum und 8 Schneidarmen, die von einer Schneidradfelge umschlossen wurden. Die Schneidradarme waren mit insgesamt 96 Schälmessern bestückt. Das Nachläufersystem hatte eine Gesamtlänge von ca. 49 m und umfasste die Hauptkomponenten Nachläufer 1 und 2, Zwischenbrücke und Segmentfeeder. Da die TBM im Laufe der Vortriebsarbeiten nach Fertigstellung der ersten Röhre komplett demontiert und für die zweite Röhre wieder montiert werden musste, wurde ein modularer Aufbau der TBM aus leicht zu montierenden Großkomponenten gewählt. Der Tunnelausbau erfolgte mit Tübbingen, wobei die Tübbingringe jeweils aus 7+1/2 Segmenten gebildet werden. Es wurden links- und rechtskonische Ringe verwendet. Die eingebauten Segmente sind 40 cm dick, 2,0 m breit und wurden aus Beton B55 hergestellt. Der Tunnelausbau beinhaltete außerdem noch eine Brandschutzbekleidung aus Spritzbeton, die auf die Tunnelinnenschale aufgebracht wurde. Um für die erforderliche Sicherheit im Tunnel zu sorgen, wurden 5 Querverbindungen im Abstand von ca. 250 m zwischen den beiden Tunnelröhren erstellt. Diese Querverbindungen, die alle unterhalb des Grundwasserspiegels liegen, wurden im Schutze einer Bodenvereisung hergestellt. Das Auffahren der südlichen Tunnelröhre fand von Juli 2006 bis Anfang November 2006 statt. Danach wurde die TBM geborgen, vollständig demontiert, innerhalb einer Nacht in den Startschacht zurücktransportiert und dort für den Vortrieb der nördlichen Röhre wieder montiert. Das Nachläufersystem wurde nach Abkoppelung vom Schild komplett durch den Tunnel zurückgezogen. Der Vortrieb der nördlichen Röhre erfolgte von Februar 2007 bis Juni 2007. Am 1 . Oktober 2008 wurde der Hubertustunnel offiziell eröffnet.

 

 

  • Land: Niederlande
  • Region: Den Haag
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Straßentunnel
  • Bauherr: Gemeinde Den Haag. Niederlande
  • Ausführungsplaner: TEC Tunnel Engineering Consults
  • Prüfer/Bauüberwachung: Gemeente Den Haag
  • Bauausführung: Arge BAM Civiel, Niederlande/Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, NL Benelux/Van Hattum & Blankevoort, Niederlande
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine(SM)
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 2980 m
  • Querschnitt: 86.8 m² (Bohrdurchmesser)
  • Kosten: 105 Mio. Euro
  • Bauzeit: Juli 2004 bis September 2008
  • Inbetriebnahme: Oktober 2008