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Baulos 1 W-5, U-Bahnhof Gern mit Strecken

Das gesamte Baulos liegt im oberen quartären Grundwasserstockwerk in mächtigen Kieslagen mit einem Grundwasserstand von bis zu 13 m über Bauwerkssohle. Bereichsweise schneiden die Sohlen der Tunnel bzw. des Bahnhofsbauwerkes in die tertiären Mergel ein. Da das obere Grundwasserstockwerk nicht abgesenkt werden darf, wird der Bahnhof in einem dichten Trog aus Bohrpfählen erstellt. Der Schildvortrieb erfolgt mit einem Hydroschild mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust Die mit Boden vermischte Bentonitsuspension wird über Rohrleitungen abgepumpt, über ein Grobsieb und eine zweistufige Hydrozyklonanlage vom darin enthaltenen Boden gereinigt und anschließend wieder über Rohrleitungen der Ortsbrust zugeführt. Bemerkenswert sind die Aus- bzw. Einfahrvorgänge der Schildmaschine aus dem Startschacht und Bahnhof bzw. in den Zielschacht. Hierzu wurden im Anschluss an die Baugrubenumschließung des Bahnhofs bzw. der Schächte jeweils sogenannte Dichtzellen als überschnittene Bohrpfahlwand aus Zement- Bentonit-Masse erstellt und leergepumpt. Im Anfahrbereich bzw. Zielbereich wurde an der Baugrubenwand jeweils noch eine Injektion ausgeführt. Die Schildmaschine fährt zunächst unter atmosphärischen Bedingungen in den durch Injektion verfestigten Bereich in der leergepumpten Dichtzelle ein. Danach kann die Stützflüssigeit im Schild eingefüllt und die Dichtzelle geflutet werden, nachdem zwischen der Tübbingröhre und der Verbauwand des Startschachts bzw. Bahnhofes ein dichter Anschluss hergestellt worden ist. Sodann durchfährt die Schildmaschine die Dichtpfähle der Dichtzelle. Beim Einfahrvorgang fährt die Schildmaschine umgekehrt zunächst in die geflutete Dichtzelle ein. Sobald durch die Schildschwanzverpressung zwischen Tübbingröhre und den Dichtpfählen ein wasserdichter Anschluss erzielt worden ist, wird die Dichtzelle leergepumpt und die Stützflüssigkeit abgelassen. Anschließend kann dann die Schildmaschine durch die aus der Baugrubenwand ausgeschnittene Einfahröffnung in den Bahnhof bzw. Zielschacht eingebracht werden.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Bayern
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: U-Bahn
  • Auftraggeber: Landeshauptstadt München, U-Bahn-Referat
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Schildmaschine (SM)
  • Auskleidung: Stahlbetontübbinge
  • Anz. Röhren: 2
  • Gesamtlänge: 1425 m, davon 210 m Bahnhofsbauwerk in offener Bauweise und 2 insgesamt ca. 1175 m lange eingleisige Tunnelröhren im Schildvortrieb sowie je 1 Start und Zielschacht
  • Querschnitt: ca. 42 m²
  • Herstellkosten: 129,3 Mio. DM
  • Fertigstellung: Juni 1996