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Branichtunnel, L536, Schriesheim

Der Branichtunnel ist Teil der Landesstraße L 536 von Ladenburg nach Wilhelmsfeld und wurde zwischen 2011 und 2016 gebaut, um Schriesheim vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Der 1.796m lange Tunnel unterquert den bis zu 280m hohen Branich nördlich von Schriesheim mit eine Überdeckung von max. 115m. Der gesamte bergsporn ist aus mäßig bis stark geklüftetem Granit aufgebaut. Am Westhang des Branich ist der Granitfels von einer mächtigen Lössdecke verhüllt.

Die Herstellung des Tunnels erfolgte überwiegend in geschlossener Bauweise. Hierbei wurde aufgrund der geologischen Verhältnisse der Gewölbequerschnitt mit einer sohloffenen Ausbildung bzw. einem Sohlgewölbe hergestellt. Die offene Bauweise in den Portalbereichen erfolgte im Rechteckquerschnitt und anschließender Überschüttung.

Der Tunnel weist von West nach Ost größtenteils eine Steigung von ca. 2,5% auf. Im Tunnel liegt bis auf den Bereich des Querneigungswechsels eine Querneigung von 2,5% vor. Die Tunnelröhre verfügt über zwei Fahrstreifen mit jeweils einer Breite von 3,75m und je 1m breiten Notgehwegen. Die lichte Weite beträgt somit 9,5m, die lichte Höhe in Tunnelachse 5,05m.

Der Tunnel besitzt fünf Notausgänge, wobei die Notausgänge 1-4 über Querschläge in einen 1.145m langen Rettungsstollen führen, der in der Nähe des Westportals ins Freie tritt. Notausgang 5 führt über einen separaten Rettungsstollen mit der Länge von 106m ins Freie. Zudem sind innerhalb des Tunnels zwei Pannenbuchten angeordnet.

Die betriebstechnische Ausstattung des Tunnels wurde gem. RABT 2006 konzipiert. Im Normalbetrieb dienen die Strahlventilatoren, die im östlichen Tunnelabschnitt im Bereich ohne Zwischendecke über dem Lichtraumprofil angeordnet sind, als Längslüftung.

Im Brandbetrieb saugen zwei Axialventilatoren in der Betriebszentrale West den Rauch über Öffnungen in der Zwischendecke ab.

 

  • Region: Schriesheim, L536, Baden-Württemberg 
  • Tunnelnutzung: Verkehr: Straße 
  • Bauherr: Bund/Land Baden-Württemberg vertreten durch Regierungspräsidium Karlsruhe 
  • Planer: KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH
  • Bauausführung: Ed. Züblin AG 
  • Bauweise: geschlossene Bw. (Sprengvortrieb)
  • Gesamtlänge: 1796m; 126m + 80m (offene Bw.), 1590m (geschl. Bw.)
  • Kosten: 69,2 Mio € (Rohbau)/ 11,9 Mio € (Betriebstechnik) 
  • Bauzeit: 07/2011 bis 06/2016
  • Inbetriebnahme: 06/2016