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Einhorntunnel, B29, Schwäbisch Gmünd

Im Zuge des Ausbaus der B 29 als Ortsumfahrung der Stadt Schwäbisch Gmünd wurde aufgrund der topografischen Gegebenheiten der Bau des Tunnels Schwäbisch Gmünd erforderlich. Der Tunnel weist eine Gesamtlänge von 2530 m einschließlich der zugehörigen Trogstrecken auf. Von West nach Ost gliedert sich das Tunnelbauwerk in folgende Abschnitte: Nach einer 215 m langen Trogstrecke beginnt ein 230 m langer Abschnitt in offener Bauweise. Diesem schließt sich im zentralen Tunnelabschnitt ein 1687 m langer bergmännisch aufgefahrener Abschnitt an. Im Osten endet das Tunnelbauwerk mit einem 315 m langen Tunnelabschnitt in offener Bauweise sowie einer anschließenden 90 m langen Trogstrecke. Voraussetzung für den Tunnelbau im Osten war die Verlegung der Rems in ein neues Flussbauwerk. Der Rettungsstollen ist über 6 Fluchtwege mit dem Straßentunnel verbunden, wovon ein Fluchtweg bedingt befahrbar ausgebildet ist. In einer zweiten Ausbaustufe sind die Herstellung einer zweiten Röhre in der Trasse des Rettungsstollens und der Betrieb als Richtungsverkehrstunnel möglich. Für die Trogbereiche und die Tunnelabschnitte in offener Bauweise waren bereits in der ersten Ausbaustufe 4 Fahrstreifen vorgesehen, die auf 2 Fahrstreifen zusammengeführt werden. Die Untergrundverhältnisse sind geprägt von quartären Ablagerungen der Rems und dem Gestein des Lindenfirstes, das geologisch dem mittleren Keuper zuzuordnen ist. Dabei handelt es sich um die so genannten Bunten Mergel, bestehend aus einer Wechselfolge aus unterschiedlich festen Ton- und Sandsteinschichten. Der Grundwasserspiegel innerhalb der quartären Ablagerungen bzw. in der Verwitterungszone über dem anstehenden, felsigen Gebirge korrespondiert im Bereich der Talauen mit dem Remswasserstand. Der gesamte bergmännisch aufgefahrende Tunnel liegt unterhalb des Bergwasserspiegels. Aufgrund der hydrogeologischen Verhältnisse wurde für den Tunnel ein annähernd kreisförmiger Querschnitt ausgeführt, um das Lichtraumprofil des Regelquerschnitts RQ 10,5 T, der eine Fahrbahnbreite von insgesamt 7,5 m und zwei 1 m breite Notgehwege aufweist, zu umschreiben. Für die Absaugung der Tunnelabluft sowie von Rauchgasen im Brandfall wurde auf einer Länge von 1734 m eine Zwischendecke eingezogen, in der jeweils im Abstand von ca. 60 m Absaugklappen angeordnet wurden. Für die Absaugung der Tunnelabluft wurde in Tunnelmitte eine Abluftzentrale mit Lüftungsschacht errichtet.

 

  • Land: Deutschland
  • Region: Schwäbische Alb/Baden-Württemberg
  • Tunnelnutzung: Verkehr
  • Nutzungsart: Straßentunnel
  • Bauherr: Bundesrepublik Deutschland / Land Baden-Württemberg / Regierungspräsidium Stuttgart
  • Planer/Bauüberwachung: BUNG Ingenieure AG, Heidelberg; Müller+ Hereth GmbH, Karlsruhe
  • Prüfer/Tunnelbausachverständiger: Prof. Dr.-Ing. Dieter Kirschke, Ettlingen
  • Bauausführung: Ed. Züblin AG, Baresel GmbH, G.Hinteregger & Söhne GmbH, Östu Stettin GmbH
  • Bauweise: Geschlossen
  • Vortrieb: Sprengvortrieb
  • Auskleidung: Spritzbeton
  • Anz. Röhren: 1 (+ Rettungsstollen)
  • Gesamtlänge: 2530 m
  • Querschnitt: 105-220 m²
  • Kosten: 190 Mio. Euro (Rohbau), 16 Mio. Euro (Betriebstechnik)
  • Bauzeit: 2008-2012 (62 Monate)
  • Fertigstellung: Dezember 2012